Arbeiten in den letzten Zügen: Die Kolping-Kita im Neubaugebiet Roter Stich soll schon im Herbst die ersten Kinder aufnehmen. Foto: Marta Popowska

In Zuffenhausen
öffnen bald zwei neue Kitas. Sie sollen die Situation in der Kinderbetreuung entspannen.

Zuffenhausen - Der Anstrich in Rost-Rot und Ocker ist angebracht, die letzten Arbeiten am Außenbereich sind bald beendet. Schon in zwei Wochen sollen die Bauzäune verschwunden sein und zum neuen Schuljahr im September werden die ersten Kinder die Kolping-Kita im Neubaugebiet Roter Stich übernehmen. Gestalt nimmt auch die Educcare-Kita am Tulpenapfelweg im Neubaugebiet Hohlgrabenäcker an. Anfang 2018 soll auch sie einen weiteren Beitrag dazu leisten, die Situation im Bezirk in der Kinderbetreuung zu entspannen, fehlen doch in Zuffenhausen besonders Betreuungsplätze bei den unter Dreijährigen.

„Bei den Drei- bis Sechsjährigen stehen aktuell 1246 Plätze zur Verfügung, was einem Versorgungsgrad von 101 Prozent entspricht“, sagt Daniela Steinhoff vom Stuttgarter Jugendamt. Anders sieht es bei den unter Dreijährigen aus. Hier, so teilt Steinhoff mit, stünden aktuell 450 Plätze zur Verfügung – ein Versorgungsgrad von gerade einmal 39 Prozent. Sind die Wartelisten erst einmal abgeglichen, soll dieser Wert auf 52 Prozent steigen. Jedenfalls werde das „angestrebt“. Denn bei seinen Berechnungen und Angaben berücksichtigt das Amt auch bereits beschlossene, aber noch nicht umgesetzte Plätze.

Verzögerungen bei Kita-Bau

Dass es bei besagten geplanten Kitaplätzen zu Verzögerungen kommt, dürfte Eltern nicht gerade glücklich stimmen. So sollte die Kolping-Kita im Neubaugebiet Roter Stich bereits im vergangenen Herbst stehen. „Beim Roten Stich musste der Bebauungsplan wegen Bürgereinsprüchen neu ausgelegt werden, was zu Verzögerungen führte“, erklärt Daniela Steinhoff.

Die Kita im Roten Stich ist die sechste Einrichtung der erst 2014 gegründeten Kolping Gruppe, die ihr Geschäftsfeld mit dem Angebot an Kinderbetreuung erweitert hat. Mit der Kita an der Olgastraße wurde 2014 der Grundstein gelegt. „Der Bedarf ist groß. Wir versuchen die Stadt zu unterstützen“, sagt Patricia Hagenbach, Fachbereichsleiterin für Kitas beim Kolping-Bildungswerk.

Besonderes Raumkonzept

Fünf Gruppen mit insgesamt 70 Kindern wird es geben: zwei Gruppen für Kinder ab drei Jahre und drei Gruppen für unter Dreijährige. Betreut werden sie von 7 bis 17 Uhr. „Wir haben festgestellt, dass das die gefragteste Zeit ist“, erklärt Hagenbach. Laut dem Träger ist die eigene Bildungskonzeption und Pädagogik des katholischen Kolping-Bildungswerks Württemberg Grundlage für alle Kolping-Kitas. Auf den 850 Quadratmetern erwartet die Kinder daher ein besonderes Raumkonzept. „Wir orientieren uns stark am Kind“, sagt Hagenbach. Auf fest ausgestattete Räume wird verzichtet. Stattdessen gibt es Materialräume und Aufenthaltsräume, die entweder mit Polstern oder Ebenen aus Holz ausgestattet sind, in die die Kinder Spielzeug und Materialien mitnehmen können. „Die Kinder entscheiden, was sie machen, und wir unterstützen sie in ihren Bedürfnissen“, erklärt Hagenbach.

Einen Erweiterungsbau erhält auch die Educcare-Kita im Neubaugebiet Hohlgrabenäcker. Am Tulpenapfelweg werden 55 Plätze auf zwei Krippen-, eine Kindergarten- und eine altersgemischte Gruppe verteilt. Als direkter Nachbar nutzt die neue Einrichtung ein gemeinsames Außengelände mit der bereits bestehenden Educcare-Kita.

Auch hier hat sich der Bau leicht verzögert. „Die Eröffnung war für November 2017 geplant. Jetzt ist sie auf Januar 2018 verschoben worden“, erklärt die Unternehmenssprecherin von Educcare, Andrea Bauer. Dann soll mit allen Gruppen gestartet werden. „Voraussetzung hierfür ist, dass für alle Gruppen rechtzeitig das Personal eingestellt werden kann“, betont Bauer.