Bis vor einem Jahr gab es eine Isolierunterkunft in Althütte-Sechselberg. Wegen der Flüchtlingswelle aus der Ukraine wird nun eine in Backnang entstehen. Foto: Gottfried Stoppel

Weil sich in den Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes die Corona-Fälle mehren, sollen Isolierunterkünfte für Flüchtlinge geschaffen werden. In Backnang können bis zu 200 Menschen im Hotel am Südtor unterkommen.

In Backnang wird in den kommenden Tagen eine Isolierunterkunft für Flüchtlinge eingerichtet, die an Corona erkrankt sind, aber keine oder nur milde Symptome haben. Bis zu 200 Menschen, Einzelpersonen oder Familien, sollen im Hotel am Südtor untergebracht werden. Mit der Isolierunterkunft sollen die Erstaufnahmeeinrichtungen im Land (Lea) entlastet werden. „Aufgrund der verheerenden Lage in der Ukraine steigt die Zahl der ukrainischen Geflüchteten in unserem Land – und leider auch die Zahl der Corona-Erkrankungen in der Erstaufnahme“, sagt Regierungspräsidentin Susanne Bay.

 

Die Isolierunterkunft in Backnang soll bis Anfang 2023 betrieben werden

Stand 21. März gibt es 83 bestätigte Corona-Fälle in den vier Leas. Schwer erkrankte Flüchtlinge werden in Krankenhäusern behandelt. „In der Coronapandemie ist die Isolierung infizierter Personen immer noch die wichtigste Maßnahme, um die Ausbreitung zu verhindern“, sagt Landrat Richard Sigel. Deswegen sei man der Stadt Backnang dankbar für den Einsatz.

Es ist nicht die erste Einrichtung für Corona-positive Flüchtlinge, die im Kreis entsteht: Von April 2020 bis Ende März 2021 gab es in Althütte-Sechselberg auf dem Gelände eines ehemaligen Freizeitheims eine landesweite Isolierstation. Weil noch nicht absehbar ist, wie sich die Pandemie im Herbst entwickelt, soll die Einrichtung in Backnang bis Anfang kommenden Jahres betrieben werden.

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Infizierte Personen dürfen die Unterkunft nicht verlassen, deswegen wird es keinen Kontakt zur örtlichen Bevölkerung geben. Um die Bewohner soll sich Personal kümmern, das bereits Erfahrung mit dieser Aufgabe hat. Zudem wird medizinisches Fachpersonal zum Einsatz kommen. „Die Zustimmung zu dieser Einrichtung war für uns selbstverständlich. Wir wollen das Land in dieser schwierigen Zeit vollumfänglich unterstützen und gemeinsam diese Herausforderung meistern“, sagt Backnangs Oberbürgermeister Maximilian Friedrich.