Das Salamander-Areal in Kornwestheim könnte zum Hochschul-Standort werden. Foto: /Christian Mateja

Noch ist nicht alles in trockenen Tüchern, aber die Chancen stehen gut, dass die Hochschule Reutlingen bald einen dualen Studiengang in Kornwestheim ansiedelt. Davon soll auch ein städtisches Tochterunternehmen profitieren.

Kornwestheim - Die Entscheidung ist für Kornwestheim (Kreis Ludwigsburg) gefallen: Nach Besichtigung mehrerer Standorte hat sich die Hochschule Reutlingen entschieden, einen neuen Studiengang im Bereich Wirtschaftsingenieurwesen auf dem Salamander-Areal anzusiedeln. Das berichtete Oberbürgermeisterin Ursula Keck in ihrer Haushaltsrede. „Sie können sich sicherlich denken, dass für uns diese Option ein Glücksgriff ist“, sagte sie zu den Kornwestheimer Stadträten. Noch allerdings ist nicht alles in trockenen Tüchern.

Drei Faktoren dürften bei der Entscheidung der Hochschule für Kornwestheim eine gewichtige Rolle gespielt haben: Die Räume auf dem Salamander-Areal, die dem Kasseler Bauprojektentwickler Immovation gehören, stehen bereits zum Wintersemester 2020/2021 zur Verfügung. Rund 500 Quadratmeter werden für den Anfang benötigt. Die Stadt Kornwestheim unterstützt die Ansiedlung mit jeweils 50 000 Euro in den Jahren 2020/2021. Das Geld soll speziell in eine Kooperation der Hochschule mit dem Kornwestheimer Gründerzentrum Techmoteum fließen. Und zum dritten will die Stadt auch bei der Schaffung von Wohnraum helfen.

Zusammenarbeit mit dem Techmoteum geplant

Die Städtische Wohnbau wird, so ihre Gremien zustimmen, auf einem noch freien Grundstück in der Poststraße, also in unmittelbarer Nähe des Salamander-Areals, ein Wohnheim für Studenten errichten. Auch das berichtete die Oberbürgermeisterin im großen Sitzungssaal des Rathauses in ihrer Haushaltsrede.

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Bei dem Studiengang handelt es sich laut Keck um eine Ausbildung, die die Themen Digitalisierung, Betriebswirtschaftslehre und Sozialkompetenzen miteinander verknüpft. In die Studienzeit sind für die Studenten Praxiseinsätze in Unternehmen fest integriert. Keck und der Erste Bürgermeister Dietmar Allgaier, bei der Stadt unter anderem für die Wirtschaftsförderung zuständig, setzen auf eine enge Zusammenarbeit mit dem Gründerzentrum Techmoteum, das jüngst sein 20-jähriges Bestehen gefeiert hat und das seinen Sitz – unter anderem – im Nachbargebäude auf der anderen Seite der Salamanderstraße hat.

Vor fünf Jahren entschied sich die Hochschule für Ludwigsburg

Es ist nicht der erste Versuch der Stadt Kornwestheim, Hochschulstandort zu werden. Vor fünf Jahren war die Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen auf der Suche nach Räumlichkeiten für eine Dependance, entschied sich dann aber für Unterrichtsräume in Ludwigsburg.

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Traditionsgemäß beziehen die einzelnen Fraktionen zur Haushaltsrede der Oberbürgermeisterin nicht sofort Stellung, sondern tun das erst mit der Generaldebatte in einigen Wochen. Sie hoffe aber, so Keck, dass die Stadträte mit dem Haushalt den Zuschuss von zweimal 50 000 Euro absegnen und damit „nicht nur Kornwestheim zum Hochschulstandort machen, sondern auch dem Techmoteum nach 20 Jahren Erfolgsbilanz neue Kooperationen anbieten.“

Ob das Geld im Haushalt des städtischen Tochterunternehmens Techmoteum eingestellt wird oder im städtischen Etat, das steht noch nicht fest, sagte Bürgermeister Dietmar Allgaier.