Harry Hartl leitet den Verkauf in der Eisschnuppe. Neben Erdbeereis gibt es auch Vanille, Joghurt, Tonkabohne oder Kirsche. Foto: Fritzsche

Schon mal Basilikumeis probiert? Vom 23. April an hat der Stadtbezirk Plieningen eine eigene Eisdiele. Die Betreiber machen mit der Eisschnuppe ihr Hobby zum Beruf.

Plieningen - Es dauert nicht lange, bis ein kleines Mädchen sich die Nase an der Tür platt drückt. Es zeigt auf die große Eistheke und gestikuliert wild in Richtung ihrer Mutter. Sabine Böhringer schließt die Tür auf und überbringt die schlechte Nachricht: „Wir haben noch gar nicht geöffnet – erst ab Samstag!“ – „Wir freuen uns schon sehr darauf“, sagt die Mutter, bevor die beiden weiterziehen.

Vorfreude auf die Eisschnuppe

Es ist nicht die erste derartige Reaktion, erzählt Sabine Böhringer: „Ständig bleiben Leute stehen und sprechen uns an.“ Anscheinend warten die Plieninger mit Vorfreude auf die Eröffnung der Eisschnuppe.

Und es ist fast ein glücklicher Zufall, dass es überhaupt so kommt: Sabine Böhringer und ihr Partner Guido Opinc hatten eigentlich gar nicht vor, eine Eisdiele zu eröffnen. „Guido hat sich dafür interessiert, wie man richtig gutes Eis selbst machen kann; das war ein Hobby“, erinnert sich Böhringer. Daraus wurde dann der Besuch einer Eisfachschule, und schließlich kam der Kauf einer professionellen Eismaschine. „Wir haben uns dann gefragt: Wo stellen wir das Ding hin?“, sagt Böhringer. Lediglich nach einem kleinen Raum zum Anmieten hatten die beiden gesucht. „Den gab es aber nicht, und da wir in Plieningen wohnen, haben wir eine Besichtigung für diese Räume ausgemacht“, erzählt sie. Dann ging alles Schlag auf Schlag: „Der Vermieter war sofort Feuer und Flamme: Eine Eisdiele für Plieningen, das müssen Sie machen“, erinnert sich Sabine Böhringer. Und jetzt stürzen sich die beiden ins Abenteuer Eisdiele.

Neben der richtigen Ausstattung sind ihnen vor allem die Zutaten wichtig. „Wir verwenden keine Fertigmischungen, sondern machen unser Eis mit frischer Sahne und guten Zutaten, nach eigenen Rezepten“, sagt Guido Opinc. Das heißt: keine Geschmacksverstärker, keine Zusatzstoffe. Im Erdbeereis stecken mehrere Kilogramm Erdbeeren und eben kein Erdbeeraroma.

Hartl hat seinen bisherigen Arbeitsplatz aufgegeben

Gesicht der Eisschnuppe ist Harry Hartl als Verkaufschef und Ladenleiter. Er ist ein Freund der beiden Inhaber und hat für diese Stelle seinen bisherigen Arbeitsplatz im Handel aufgegeben. „Ich habe große Lust, hier noch einmal neu zu starten“, sagt er. Er hat sich vom Geschmack überzeugen lassen: „Als ich das Pistazieneis probiert habe, habe ich gesagt: Wow, jetzt glaube ich an uns.“

Neben klassischen Sorten wie Vanille und Erdbeere gibt es auch besondere wie Basilikum oder Tonkabohne. Diese sollen je nach Saison und Kundennachfrage auch durchwechseln. Und Kugeln kommen hier nicht über die Theke: „Wir kugeln nicht, wir spachteln“, sagt Sabine Böhringer und lacht. Die üblichen Eisportionierer waren den beiden nicht hygienisch genug. In der Eisschnuppe gibt es für jede Sorte Eiscreme einen Spachtel, mit dem Waffel oder Becher befüllt werden. Jetzt sind die Vorbereitungen zur Eröffnung fast komplett. „Wir sind gespannt, was die Plieninger sagen“, erklärt Sabine Böhringer. Und ob sie auch so verrückt nach Eis sind.

Neueröffnung:

Die Eisschnuppe öffnet am Samstag, 23. April. Los geht es um 9.30 Uhr an der Filderhauptstraße 45. Weitere Informationen stehen auf der Internetseite www.eisschnuppe.de.