Neue Schilder, altes Problem: die Falschfahrer auf der Steiermärker Straße. Foto: Friedel

Die Verkehrsführung an der Steiermärker Straße ist seit kurzem neu, das Problem bleibt das alte: Bei der Gaststätte „Im Eimer“ wird nach wie vor falsch gefahren. Die Anwohner kritisieren, dass sie nun weitere Wege fahren müssen.

Feuerbach - Hand aufs Herz: Welcher Autofahrer hielt sich jemals an der Ecke Linzer Straße/Steiermärker Straße an die gültigen Verkehrsregeln? Bei einer Verkehrszählung im Jahr 2007 kam heraus, dass dort mehr als 50 Prozent der Autofahrer unerlaubterweise geradeaus fuhren oder links abbogen, wenn sie aus dem verkehrsberuhigten Bereich der Steiermärker Straße herausfuhren. Früher durften die Autofahrer dort in Höhe der Gaststätte „Im Eimer“ lediglich rechts abbiegen. Aber vor allem die Pendler missachteten das Gebot.

Einjähriger Verkehrsversuch

Um den Falschfahrern die Sache zu erschweren, ließen die zuständigen Behörden im Jahr 2011 in der Mitte der Linzer Straße rot-weiß-lackierte Baken etwa auf Höhe der Gaststätte „Im Eimer“ installieren. So sollten die Autofahrer in die vorgeschriebene Richtung gelenkt werden. Doch viele ignorierten auch die Plastikbarrieren. Manche versuchten im großen Bogen oberhalb der schraffierten Klemmfix-Elemente vorbeizukommen. Wieder andere nervten Anwohner der Linzer Straße, weil sie in Garageneinfahrten drehten.

Der Bezirksbeirat beschloss nun, für die Dauer eines Jahres versuchsweise eine Einbahnstraßenregelung für die Steiermärker Straße einzuführen. Die Schilder sind inzwischen angebracht. Seitdem kann nicht mehr von der Linzer Straße in die Steiermärker Straße Richtung Weilimdorf abgebogen werden. Doch ein Test zeigt: Manche Fahrer bleiben auf der Kreuzung kurz stehen, andere lassen sich auch von den Durchfahrtverbotsschildern nicht stören und fahren entgegen der Fahrtrichtung durch die Einbahnstraße.

Seit drei Wochen gilt die neue Regelung

„Seit dem 25. März gilt die neue Regelung“, sagt Robert Sesulka beim Amt für öffentliche Ordnung. Man wolle den Leuten noch etwas Zeit geben, aber nach der Einführungsphase werde es Kontrollen geben. „Die beste Regelung hilft halt gar nichts, wenn sie nicht beachtet wird“, sagt Rainer Wallisch von der Verkehrsbehörde beim Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung. Apropos beste Regelung: Die wäre für einige Anwohner der Steiermärker Straße die Rückkehr zum ursprünglichen Zustand: „Ich bin gegen die neue Einbahnstraßenregelung, denn jetzt muss ich ständig mit der Kirche ums Dorf fahren, wenn ich zu meiner Wohnung kommen will“, sagt ein Anwohner. So geht es auch Kurt Steger. Wenn der Vorsitzende der Chorvereinigung Feuerbach einkauft und vor seinem Haus die Sprudelkästen aus dem Auto auslädt, dann muss er anschließend wieder hinter dem Steuer Platz nehmen und einen gewaltigen Umweg in Kauf nehmen, um zu seiner Garage zu gelangen. Über die Linzer Straße und Wiener Straße geht es mit dem Auto in Richtung Krankenhausgelände, um bei den Vogel Garagen wieder in die Steiermärker Straße einzubiegen. Stegers Haus steht an der Ecke Linzer/Steiermärker Straße gegenüber der Gaststätte „Im Eimer“. Von dort kann er das Treiben auf der Straße genau verfolgen. Viele Pendler seien irritiert, den Falschfahrern will er aber keinen Vorsatz unterstellen: „Ich führe das auf das Unwissen über die neue Verkehrsführung zurück.“ Während er den Verkehrsversuch abwarten will, haben andere Anwohner bereits Widerspruch eingelegt.