Eine Mitarbeiterin des Labors CBT füllt mit einer Pipette zur Vorbereitung von Corona PCR-Tests eine Testflüssigkeit in einer Trägerplatte. Foto: dpa/Henning Kaiser

Die Corona-Varianten des Omikron-Subtyps BA.4 und BA.5 lassen in Portugal die Fallzahlen explodieren. Auch in Deutschland sind BA.4 und BA.5 nachgewiesen. Doch wie gefährlich sind die neuen Virus-Varianten? Die wichtigsten Infos.

Neue Varianten des Corona-Virus sorgen unter Gesundheitsexperten für Besorgnis. In Portugal haben die Omikron-Untervarianten BA.4 und BA.5 bereits zu einem Wiederanstieg der Fallzahlen geführt.

Wie ist die Situation in Portugal?

In Portugal sind die Corona-Fallzahlen zuletzt wieder angestiegen. Beschleunigt wird die Ausbreitung des Corona-Subtyps BA.5 durch die Aufhebung vieler Corona-Maßnahmen.

Die erstmals Ende März in Portugal nachgewiesene Variante sei nach einer starken Ausbreitung inzwischen die vorherrschende Variante in dem EU-Land, sagt ein Sprecher des portugiesischen Gesundheitsinstituts Insa. Sie sei mittlerweile für fast 80 Prozent aller gemeldeten Neuinfektionen in Portugal verantwortlich.

Was sagen Epidemiologen?

Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten ECDC (European Centre for Desease Prevention and Control) warnt davor, dass die zuerst in Südafrika festgestellten Omikron-Untervarianten BA.4 und BA.5 zu einem Wiederanstieg der Fallzahlen führen könnten.

„Corona ist noch nicht vorbei – das belegt der heftige Ausbruch von Omikron in Portugal“, betont der Vorsitzende des Weltärztebunds, Frank Ulrich Montgomery. „Die BA.5-Variante des Virus wird sich auch bei uns ausbreiten.

Wo wurden BA.4 und BA.5 erstmals entdeckt?

Beide Untervarianten wurden erstmals im Januar und Februar 2022 in Südafrika entdeckt und sind dort seitdem zu den beherrschenden Varianten geworden. Anfang Mai tauchte vor allem BA.5 vermehrt in Portugal auf.

Wie gefährlich sind BA.4 und BA.5?

Experten geben allerdings Entwarnung. Auch wenn die neuen Subtypen offenbar den bisherigen Immunschutz umgehen können, gibt es derzeit keine Anzeichen, dass es sich BA.4 und BA.5 um gefährlichere Varianten als die bisherigen Omikron-Subtypen handelt. So schreibt das ECDC: „Derzeit gibt es keinen Hinweis auf eine Änderung des Schweregrades für BA.4/BA.5 im Vergleich zu früheren Omicron-Linien.“

Auch wenn BA.4 und BA.5 nicht gefährlicher als ihre Vorgänger sind, nehmen in der Folge von stark steigenden Fallzahlen vermutlich die Krankenhauseinweisungen zu. Um das zu verhindern, sollten alle gefährdeten Personen – sofern noch nicht geschehen – sich so schnell wie möglich ihre vierte Impfung und zweite Auffrischungsimpfung (Booster) holen.

Wann zeigt sich eine neue Corona-Welle?

Das ECDC rät allen europäischen Ländern dennoch zur Wachsamkeit. Denn wann immer eine neue Variante eine andere verdrängt, ist das ein Hinweis, dass diese noch ansteckender ist. „Vieles deutet darauf hin, dass das Vorhandensein dieser Varianten in den kommenden Wochen und Monaten zu einem erheblichen Gesamtanstieg der Covid-19-Fälle in der EU führen könnte.“