Das Morandi-Viadukt war im August 2018 eingestürzt, 43 Menschen stürzten in die Tiefe und verloren ihr Leben. Foto: dpa/Antonio Calanni

Zwei Jahre nach dem Einsturz der Morandi-Brücke in Genua wir das neue Autobahn-Viadukt eingeweiht. In Deutschland gibt es fast 40 000 Brücken. Wie sicher sie sind zeigt ein Blick in die Statistik.

Genua - Knapp zwei Jahre nach dem verheerenden Brückeneinsturz in Genua wird am Montagabend ein neues Autobahn-Viadukt eingeweiht. Die neue San-Giorgio-Brücke des Star-Architekten Renzo Piano wurde im Eiltempo errichtet - auch während der Corona-Hochphase in Italien.

Die viel befahrene, fast 1200 Meter lange Morandi-Autobahnbrücke war am 14. August 2018 während eines Unwetters auf einer Länge von 200 Metern eingestürzt. 43 Menschen kamen ums Leben.

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Wie sicher sind Deutschlands Brücken?

Nach Angaben der Bundesanstalt für Straßenwesen (BAST) gibt es in Deutschland fast 40 000 Brücken an Bundesfernstraßen – das heißt Autobahnbrücken und Brücken an Bundesstraßen mit Ortsdurchfahrten. Exakt sind es nach den neuesten Zahlen des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) 39 671 Bauwerke.

Laut BAST ist der Zustand der „Brückenflächen“ bei über zwölf Prozent „sehr gut“ oder „gut“, bei etwa 75 Prozent „befriedigend“ oder „ausreichend“. Bei fast elf Prozent ist der Zustand demnach „nicht ausreichend“, bei knapp zwei Prozent sogar „ungenügend“. Das bedeutet: „Die Standsicherheit oder Verkehrssicherheit ist nicht mehr gegeben“, erklärt die Bundesbehörde.

Die meisten der rund 140 000 Straßenbrücken sowie rund 40 000 Fernstraßenbrücken in Deutschland stammen noch aus den 1960er und 1970er Jahren. Mittlerweile ist das Problem der maroden Brücken-Infrastruktur erkannt und Bund und Länder investieren jetzt mehr Geld, um Fahrbahnen und kaputte Brücken auf Vordermann zu bringen.

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