Illja Widmann (links) und Ursula Ebel vor dem Jacquardwebstuhl im Webereimuseum Sindelfingen. Foto: Eibner-Pressefoto/Dennis Duddek

Sindelfingen war vor allem im 19. Jahrhundert Hochburg der Stoffherstellung. In einer neuen Ausstellung spannt das Webereimuseum den Bogen von damals in die Welt der Textilien von heute. Dabei spielen auch Verschwendung und Nachhaltigkeit eine Rolle.

Bei Sindelfingen denken die meisten Menschen vermutlich an die Autoindustrie – an den Produktionsstandort eines großen Konzerns, der Arbeitsplätze und damit auch Wohlstand in die Stadt gebracht hat. Das, was seit Jahrzehnten die Automobilindustrie ist, war vor 130 und mehr Jahren die Textilbranche. Im späten 19. Jahrhundert galt Sindelfingen als Mekka der Stoffproduktion. Etwa die Hälfte der Stadtbevölkerung war in der Webereibranche oder ihren Zuliefererbetrieben beschäftigt.