Auf dem Ascheplatz sollen Wohnungen entstehen. Doch noch ist der Verkauf nicht in trockenen Tüchern. Foto: Norbert J. Leven

Das Jakobsbrunnen-Projekt in Leinfelden macht nach langer Zeit wieder Fortschritte. Noch vor den Ferien ist eine Bürgerversammlung geplant.

Leinfelden - Mit einer deutlichen Mehrheit von 15:8 Stimmen hat der Gemeinderat in der vergangenen Woche in nicht öffentlicher Sitzung entschieden, dass die beiden Bieter für das künftige Wohngebiet am Jakobsbrunnen – das Konsortium Hochtief/Wilma und die Firma Layher – grundsätzlich im Rennen bleiben. Allerdings sollen die Vertragsverhandlungen für den Verkauf des Geländes an der Beethovenstraße, das zu 60 Prozent dem TSV Leinfelden und zu 40 Prozent der Stadt gehört, nun bevorzugt mit Hochtief/Wilma weitergeführt werden.

Die Investorensuche für das Sportplatzgelände zieht sich, wie mehrfach berichtet, nun schon über Jahre hin. Zuletzt hatte der Sportverein in dem Wohnbauunternehmen Layher einen neuen Interessenten ins Spiel gebracht. Eine Kommission des Gemeinderats hatte jedoch zu Jahresbeginn darauf gedrungen, die Entscheidung über den Zuschlag auszusetzen. Die Entwürfe für die Überbauung des Areals erschienen den Kommunalpolitikern nicht vergleichbar. Der TSV Leinfelden hatte sich hingegen für Layher ausgesprochen, in erster Linie wegen des finanziell besseren Angebots aus Besigheim.

Entwürfe überarbeitet

Inzwischen haben beide Bieter nach Darstellung von Sitzungsteilnehmern ihre Entwürfe stark überarbeitet. Baubürgermeister Frank Otte bestätigt auf Nachfrage: „Wir haben jetzt zwei vergleichbare Entwürfe.“ Beide Bieter hätten die Vorgabe, nicht mehr als 8000 Quadratmeter Wohnfläche zu planen, beachtet und die Stellplatzfrage gelöst. Stadträte stufen die Pläne nun als „fast identisch“ ein. Auch der Sportverein stehe zu dem Gemeinderatsbeschluss, dass nun mit Hochtief/Wilma bevorzugt über den Erschließungs- und Kaufvertrag weiterverhandelt werde, sagt Otte. Projektverantwortliche des TSV waren für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Möglichst schnell soll nun ein weiterer Bestandteil des Beschlusses umgesetzt werden: die Information der Öffentlichkeit. Noch vor dem Beginn der Sommerferien will Otte – Datum und Ort sind noch offen – die Entwürfe der beiden Bieter für die Überbauung des Areals in einer Bürgerversammlung vorstellen.

Einige Stadträte kritisieren, dass die Stadt sich nun unter Umständen wirtschaftlich schlechter stellt. Bürgermeister Otte betont, dass die städtebauliche Komponente so lang den Ausschlag geben dürfe, wie man sich beim Kaufpreis innerhalb des Bodenrichtwerts bewege. Dies sei bei beiden Angeboten der Fall. Diese rechtliche Einschätzung hat das Regierungspräsidium auf Anfrage unserer Zeitung als korrekt bestätigt.