Das Bauprojekt „KarLa“ sieht einen Abriss des gesamten Komplex’ inklusive Cavos vor. Foto: LICHTGUT/Leif Piechowski/Leif Piechowski

Der Party-Grieche wird auf lange Sicht die Lautenschlager Straße verlassen. Ab 2026 soll hier das neue städtebauliche Projekt „KarLa“ umgesetzt werden – das sieht den Abriss des Gebäudes sowie einen Neubau vor.

Seit mehr als einem Jahrzehnt zieht das griechische Partylokal Cavos schon eine bunte Feiergesellschaft in die Lautenschlager Straße in der Stuttgarter Innenstadt. Mit dem Konzept auf den Tischen ausgelassen zu feiern, wo man vorher noch Souvlaki gegessen hat, hat das Restaurant die Stuttgarter Gastro-Szene 2012 auf den Kopf gestellt. Bis heute fliegen hier nach dem Essen die Servietten in die Luft und die Ouzos in den Mund, aber die Party hat ein Ablaufdatum. Denn das Areal zwischen Friedrich- und Lautenschlager Straße soll abgerissen und neugestaltet werden. In dem Neubau sollen Einzelhandel, Gastronomie, Büros und Wohnungen unterkommen, wir haben bereits berichtet. Baubeginn ist planmäßig 2026.

Bis Mai bleibt das Cavos sicher

„Mein Vertrag geht noch bis Mai 2026“, beruhigt Thom Dobler, Cavos-Chef und seines Zeichens Architekt. Allzu schnell würde sich also erst mal nichts im Cavos ändern. „Danach verlängert sich der Vertrag jeweils um sechs Monate“, fügt er hinzu. Je nachdem, wie pünktlich man mit der Umsetzung der Pläne also ist, verlängert sich die Lebenszeit des Stuttgarter Partygriechen in der Lautenschlager Straße um ein halbes Jahr. Darauf verlässt sich Dobler freilich nicht und hält bereits Ausschau nach alternativen Locations in Stuttgart. Die Lage sei sowieso nicht mehr ganz so optimal.

Auch der Entwurf des Neubaus, wie er aktuell geplant ist, biete keine Möglichkeit für ein Konzept wie das Cavos, das zwar ein Restaurant, aber eben auch eine Partylocation ist, in der man nicht um 22 Uhr die Klappe zumacht. Selbst nach dem Abschluss des Bauprojekts wieder zurückzuziehen sei also unter den gegebenen Umständen keine Option.

Das Cavos soll international landen

Sowieso hat der Stuttgarter noch ganz andere, größere Pläne: „Als nächstes werden wir ein Restaurant in Zürich eröffnen“, gibt er einen Ausblick. „Drei weitere Stationen sind in der Pipeline, ich habe zahlreiche weitere Anfragen auf dem Tisch.“ Das Konzept Cavos soll aus dem Kessel hinausgetragen werden, soll eine internationale Marke werden. „Ich liebe das Cavos und ich bin überzeugt, dass es in jeder europäischen Großstadt funktionieren kann“, sagt Dobler. Gleichzeitig beteuert er, dass es in Stuttgart weitergehen wird. „Ein fließender Übergang aus der Lautenschlager Straße in die neue Location im Mai 2026 wäre perfekt“, wünscht er sich und fügt schmunzelnd hinzu: „Vielleicht liest das ja jemand.“