Die Gemeinde will alle drei Neubaugebiete weiter verfolgen. In Dätzingen ist der Zeitplan aber nicht zu halten.
Die Doppelgemeinde Grafenau will wachsen und verfolgt alle drei Baugebiete – Malmsheimer Weg-Nord und Mittenbühl-Nord, beides in Döffingen, sowie Oberäcker in Dätzingen – weiter. Bis zu 400 Menschen sollen dort einmal wohnen können.
Für die beiden Döffinger Gebiete sollen noch in diesem Jahr die Bebauungspläne verabschiedet werden. Anders in Dätzingen: Der Gemeinderat beschloss am Mittwoch einstimmig, Oberäcker ins Normalverfahren zu überführen. „Wir wollen das Verfahren nicht einstellen, sondern weiter betreiben“, bekräftigte Bürgermeister Martin Thüringer.
Es gibt aber eine Krux
Ursprünglich sollte für alle drei Baugebiete das beschleunigte Verfahren nach Paragraf 13b gelten, das dann aber von der EU gekippt wurde. Mithilfe des im Herbst 2023 verkündeten „Reparaturparagrafen“ 215 können die Verfahren dennoch europarechtskonform zu Ende geführt werden. Einzige Krux: Noch in diesem Jahr muss ein rechtsgültiger Bebauungsplan vorliegen.
Beim Dätzinger Baugebiet Oberäcker, mit voraussichtlich 3,7 Hektar das Größte der drei, dürfte das schwierig werden. „Wir wollen alle drei Baugebiete umsetzen“, unterstrich stellvertretend der FWG-Gemeinderat Bruno Metzger in einem Gemeinschaftsantrag auch für die Kollegen von CDU und SPD. Allerdings könne man sich nicht der Realität verweigern, dass das im Fall Oberäcker unmöglich bis zum Jahresende zu schaffen sei.
Oberäcker wird im Normalverfahren durchgeführt
Dem entgegen steht vor allem die Suche nach ökologischen Ausgleichsflächen für die mit der Erschließung des Baugebietes verbundenen Eingriffe in die Natur. „Das ist in der Zeit nicht machbar“, erklärte Bauamtsleiter Markus Buck.
Als Lösung des Dilemmas bleibt, Oberäcker im Normalverfahren und damit in einem längeren Zeithorizont als bis zum Jahresende durchzuführen. „Mit einem Festhalten an 13b würden wir das Gesamtprojekt gefährden“, war sich der Grafenauer Rat einig.