Das neue Feuerwehrhaus: Es ist architektonisch so gestaltet, dass die Abläufe der Feuerwehr ohne Hindernisse oder Umwege sichergestellt sind. Foto: /Philipp Braitinger

Das neue Feuerwehr- und DRK-Haus in Stetten ist fertig. An diesem Sonntag darf die Öffentlichkeit das neue Gebäude erkunden.

Auf den letzten Metern ist eine Punktlandung gelungen. Nach Beginn der Bauarbeiten im Mai 2022 wurde das repräsentative Feuerwehr- und DRK-Gebäude an der Jahnstraße im Teilort Stetten vor kurzem termingerecht fertiggestellt. An diesem Sonntag nun wird das Gebäude offiziell mit einem Gottesdienst, Festreden und einem Tag der offenen Tür seinen Nutzern übergeben.

 

Die Vorzüge des neuen Hauses konnte die Feuerwehr seit ihrem Umzug am 23. März schon testen. „Wir hatten bereits zwei Einsätze“, berichtet der Stettener Abteilungskommandant Matthias Herthneck. Der Umzug fand innerhalb eines Tages statt – eine logistische und physische Herausforderung. „Alle haben richtig gut angepackt“, erinnert sich der Feuerwehrmann. Einen Alarm hat es am Umzugstag nicht gegeben. Es sei aber alles so organisiert worden, dass die Feuerwehr trotz des Umzugs jederzeit einsatzfähig war, betont er.

Das neue Gebäude, das etwas mehr als sieben Millionen Euro kostet, wurde vom Architekt Martin Ritz vom Büro Glück und Partner aus Stuttgart so entworfen, dass die Abläufe der Feuerwehr ohne Hindernisse oder Umwege sichergestellt sind. Bei einem Alarm parken die anrückenden Feuerwehrleute im Hof. Von dort gibt es einen direkten Eingang in die Umkleide, wo die persönliche Ausrüstung eines jeden der 61 aktiven Feuerwehrmitglieder aufbewahrt wird. Nach dem Umziehen und Anlegen der Ausrüstung gibt es einen direkten Durchgang in die benachbarte Wagenhalle mit den Lösch- und weiteren Fahrzeugen. Durch die Tore können sie auf die Jahnstraße und weiter zu ihrem jeweiligen Einsatzort fahren. Und bei der Rückkehr können die teils großen Fahrzeuge über den Hof von hinten wieder in die Fahrzeughalle einfahren, sodass nicht umständlich rangiert und rückwärts in die Fahrzeughalle gefahren werden muss. „Es funktioniert sehr gut“, sagt Herthneck.

Im Obergeschoss gibt es einen großen Raum, der zweigeteilt und etwa für Schulungen oder Versammlungen verwendet werden kann. Außerdem gibt es einen Durchgang auf eine Übungsfläche im Freien, die auch als Terrasse genutzt werden kann. Und einen Fahrstuhl. „Es ist das einzige barrierefreie Feuerwehrgebäude in Leinfelden-Echterdingen. Der Aufzug ist Gold wert“, betont Herthneck. Vor allem verletzte Kameraden oder Mitglieder der Altersabteilung würden den Lift schätzen.

Eine Spritze aus dem Jahr 1888

Obwohl die Funktionalität im Vordergrund steht, wartet das neue Gebäude auch mit einigen gestalterischen Höhepunkten auf. Verkleidet ist es mit hellem kanadischem Zedernholz. Im Schulungsraum gibt es eine illuminierte Fahnenvitrine, die für eine besondere Stimmung in dem Raum sorgen kann. Darüber hinaus ziert das Treppenhaus ein farbenfrohes Wandgemälde des Künstlers Ivan Zozulya, das am Sonntag ebenfalls offiziell eingeweiht wird.

Ein weiterer Höhepunkt des neuen Gebäudes ist die Präsentation einer historischen Feuerwehrspritze aus dem Jahr 1888 – dem Gründungsjahr der Feuerwehr Stetten. „Wir hatten im Altbau keinen Platz für sie“, berichtet Matthias Herthneck. Nachdem die historische Spritze einige Zeit in einer Scheune auf einem Bauernhof verbracht hat, gelangte sie zunächst ins Musberger Feuerwehrhaus, von wo sie nun wieder zurück nach Stetten kam. Im neuen und modernen Gebäude erzeugt das historische Gerät nun einen starken Kontrast, was für eine gewisse ästhetische Spannung sorgt. Hervorgehoben wird dieser Kontrast durch eine passende Beleuchtung.

Angesichts der neuen Räume dürfte sich die Wehmut beim Abschied aus den alten in Grenzen gehalten haben. „Es waren Räume einer Schule“, erinnert Matthias Herthneck. „Dort war vieles improvisiert. Hier ist dagegen alles so gebaut, wie wir es von den Abläufen her brauchen“, erklärt er. Genau dies mache ein gutes Feuerwehrhaus aus, dass es den sogenannten Alarmweg unterstütze. Hinzu kommen die Übungsmöglichkeiten vor Ort, vor allem im neuen Hof, die für die Feuerwehr einen großen Mehrwert darstellen. „Früher mussten wir dafür immer irgendwohin fahren.“

Tag der offenen Tür

Eröffnung
Der Tag der offenen Tür beginnt um 10 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst. Der Pfarrer Marc Stippich und die Gemeindereferentin Marlene Schiebel werden durch den Gottesdienst führen. Die Feuerwehr-Musikabteilung sorgt für die musikalische Begleitung. Oberbürgermeister Otto Ruppaner sowie Vertreter des Architekturbüros, der Feuerwehr und des DRK werden Grußworte sprechen. Für die jüngsten Gäste werden Jugendfeuerwehr und Jugendrotkreuz Beschäftigungsmöglichkeiten anbieten.

Registrierung
Die Besucher können auch an einer DKMS-Registrierungsaktion (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) teilnehmen. Ein möglicher Gewinn aus dem Verkauf der Speisen und Getränke sowie etwaige Trinkgelder oder Spenden werden im Anschluss an die DKMS gespendet.