Die neue Halle soll auf dem Gelände Richtung Feldrand entstehen. Foto: /Sandra Lesacher)

Halle statt Zelt: Bis der Neubau des Feuerwehrhauses in Erdmannhausen steht, braucht es eine Übergangslösung. Die kann später der Bauhof gut nutzen.

So etwas nennt man Win-Win-Situation: Die Erdmannhäuser Feuerwehr bekommt ein neues Gerätehaus und muss interimsweise nicht in ein Zelt umziehen. Stattdessen wird zusätzlich eine neue Halle gebaut, die wiederum der Bauhof dringend braucht. Die Gemeinde Erdmannhausen schlägt damit quasi zwei Fliegen mit einer Klappe.

Doch von vorn. Die Erdmannhäuser Feuerwehr braucht ein neues Gerätehaus, das bisherige hat seine besten Tage längst hinter sich. Es fehlt an Platz für die Fahrzeuge, aber auch an geeigneten Umkleidetrakten. Läuft alles nach Plan, wird Ende April der Beschluss für den Neubau gefasst.

Da das neue Gebäude an der Stelle stehen soll, wo auch das alte Gerätehaus ist, braucht es eine Interimslösung – also eine Unterkunft für Feuerwehrfahrzeuge, Gerätschaften und Co. Ein großes Zelt mit befestigtem Boden auf dem Bauhof-Gelände war in diesem Zusammenhang im Gespräch.

Doch nun ist eine neue – und viel solidere – Idee aufs Tapet gekommen. Es wird kein Zelt aufgebaut, sondern eine richtige Halle. Und sobald die Feuerwehr in ihr neues Zuhause umgezogen ist, wird der Bauhof die Lagerhalle nutzen. Was gut passt, denn der Bauhof hätte auf kurz oder lang ohnehin einen Erweiterungsbau gebraucht, um seine Fahrzeuge und diverse weitere Utensilien unterzubringen.

Finanzielles Delta ist überschaubar

Aus der Not wurde damit eine Tugend gemacht, sagt der Erdmannhäuser Bürgermeister Marcus Kohler. Und das Schöne ist, dass das „finanzielle Delta zwischen Zelt und Lagerhalle nicht so riesig ist“. Seitens der Gemeinde rechnet man mit Kosten von 320 000 Euro für die einfache Lagerhalle in Fertigbauweise. Ein derart riesiges Zelt samt Infrastruktur wäre auch nicht wesentlich günstiger, zumal es ebenfalls eine stabile Bodenplatte benötigt hätte, die auch das Gewicht von Feuerwehrautos aushält.

Was noch hinzukommt: Die Zelt-Variante hätte eine Menge Energie verbraucht. Man hätte es ja gerade im Winter ständig auf Temperatur halten müssen, damit das Löschwasser nicht einfriert. „Ein Zelt wäre energetisch eine Katastrophe gewesen“, so der Bürgermeister. Die Halle sei daher deutlich nachhaltiger – und das in mehrfacher Hinsicht. Denn eine Solaranlage bekommt sie auch noch aufs Dach. Zusatzkosten, die sich durch die Stromerlöse wieder amortisieren würden.

Wenn der Gemeinderat sein Okay gibt, kann es noch dieses Jahr mit den Bauarbeiten losgehen. Der Bau der neuen Halle auf dem Bauhof-Gelände ist für Dezember 2023 bis März 2024 geplant, dann könnte die Feuerwehr einziehen. Deren altes Gerätehaus würde im Mai kommendes Jahr abgerissen und dann der Neubau hochgezogen. Ende 2025 soll das neue Feuerwehr-Gerätehaus dann fertig sein: Die Einsatzkräfte ziehen mit Sack und Pack in ihr neues Domizil, und der Bauhof hat Platz für seine Siebensachen in der neuen Halle. Wie gesagt: Win-Win.