Der Bau des neuen Kinderhauses an der Tübinger Straße in Bernhausen ist weit vorangeschritten. Nun ist bekannt geworden: Das Projekt wird ungleich teurer. Foto: Caroline Holowiecki

Die Kosten beim Bau des Kinderhauses in Bernhausen explodieren. Von einem Mehr in Höhe von 1,34 Millionen Euro geht die Stadt mittlerweile aus. Die Gründe sind unter anderem Corona und der Krieg.

Der Neubau des sechsgruppigen Kinderhauses an der Tübinger Straße in Bernhausen wird ungleich teurer. Nach aktuellem Stand geht die Verwaltung davon aus, dass das Projekt 1,34 Millionen Euro mehr verschlingen wird, als ursprünglich veranschlagt. Vor etwas mehr als einem Jahr hatte die Verwaltung Kosten in Höhe von 8,6 Millionen Euro präsentiert – und die hatten seinerzeit schon knapp 2,5 Millionen Euro über dem gelegen, von dem man anfangs ausgegangen war, da man sich nachträglich für ein größeres Haus mit mehr Betreuungsplätzen entschieden hatte.

Der Grund für die neuerliche Kostenexplosion: Baukostensteigerungen, die aktuell als Folge der Pandemie und des Angriffskriegs auf die Ukraine überall um sich greifen. Schon ohne diese beiden Faktoren ist das Bauen in der jüngeren Vergangenheit immer teurer geworden. Zwischen August 2020 und August 2021 hat das statistische Bundesamt eine Kostensteigerung im Hochbau von 12,6 Prozent ermittelt, heißt es in der Vorlage aus dem Hochbauamt, über die der Technische Ausschuss des Gemeinderats in seiner jüngsten Sitzung zu entscheiden hatte.

Der Bau des Kinderhauses ist bereits weit vorangeschritten

Das Gremium stimmte einhellig zu – sicherlich auch mangels Alternativen. Der Bau des Kinderhauses ist bereits weit vorangeschritten. Das Gesamtgremium wird am 25. Juli entscheiden müssen. Viel Spielraum bleibt den Lokalpolitikern allerdings sowieso nicht. Filderstadt ist dringend auf die Betreuungsplätze angewiesen. Im Neubau sollen nach seiner Fertigstellung sechs Gruppen unterkommen: insgesamt 20 Mädchen und Jungen unter drei Jahren und 80 Kinder älter als drei. Das Kinderhaus soll als Ganztagseinrichtung im offenen Konzept in kommunaler Trägerschaft betrieben werden.

Wie geht es weiter? Nach der Beschlussfassung im Gemeinderat kann es mit den öffentlichen Ausschreibungen vorangehen. Die Vergaben müssen bis Mitte Oktober 2022 abgeschlossen sein, um die Fortsetzung des Innenausbaus und die Fertigstellung des Bauvorhabens im ersten Quartal 2023 zu gewährleisten, schreibt das Hochbauamt.