Der Kreis Ludwigsburg baut ein Katastrophenschutz-Zentrum wohl nur in abgespeckter Form. Die Kreisräte im Technik-Ausschuss stimmten der neuen Planung zu.
Das Katastrophenschutz-Zentrum des Landkreises Ludwigsburg wird wohl kleiner als zunächst geplant gebaut. Die Kreisräte im Ausschuss für Umwelt und Technik stimmten am Mittwoch einmütig einer abgespeckten Variante zu. Zuvor hatte die Verwaltung nachgebessert. Den Kreisräten war der Neubau für etwa 20 Millionen Euro unweit der Wohngebiete von Asperg und Eglosheim zu mächtig gewesen. Deshalb hatte nach dem Grundsatzbeschluss des Kreistags im Januar eine Projektgruppe ein neues Raumprogramm erarbeitet.
Bürgerinitiative befürchtet unter anderem Verkehrsprobleme
Kommt es im Landkreis Ludwigsburg zu schwerwiegenden Ereignissen wie Flugzeugabstürzen oder Überschwemmungen durch Starkregen wie im Ahrtal, soll das Katastrophenschutzzentrum mit gebündelten Kräften die Notlage beheben helfen. Der Standort an der B 27 liegt zentral. Dort werden auch die bisher im Kreisgebiet verteilten Materialien zentral gelagert. Allerdings hatte sich vor allem in einem nur 60 Meter entfernten Wohngebiet Widerstand geregt. Insbesondere die Verkehrsprobleme sehen die Mitglieder der Bürgerinitiave Altach 2795 kritisch.
Bei den Kreisräten fanden die Kritiker zwar Gehör, aber nach dem Bericht der Projektgruppe im AUT zerstreuten sich auch die Zweifel der CDU endgültig. Die Fraktion hatte bereits im Januar ihre Forderung für einen neuen Suchlauf nach einem Standort in einem Gewerbegebiet zurückgezogen. „Einen optimalen Standort werden wir im Landkreis nicht finden“, sagte Christdemokrat Hans Schmid.
Der Raumverbrauch sinkt in der neuen Variante um ein Drittel
Knackpunkt der neuen Variante ist ein reduzierter Raumverbrauch um etwa ein Drittel von 7500 auf 4900 Quadratmeter. In der Halle neben dem Bürokomplex sollen im Katastrophenfall nicht mehr 500, sondern nur noch 199 Menschen untergebracht werden. Dazu müssen die 22 Fahrzeuge herausgefahren werden. Raumsparend wirkt sich auch eine intelligentere Lagerung aus.
Den Mehrverkehr zum Katastrophenschutzzentrum halten die Experten mit 172 Lkw, 44 Pkw sowie 40 Alarmfahrten im Jahr für zumutbar. Ein Architektenwettbewerb mit zehn Büros soll dafür sorgen, dass sich das Ensemble gut zur Eglosheimer Nachbarschaft einfügt, erklärte Steffen Döttinger für die Freien Wähler. Die Kommunen Asperg und Ludwigsburg werden ins Preisgericht aufgenommen. Finanziell werde sich das Projekt bei den aktuellen Mietkosten in 25 Jahren amortisieren, rechnete der SPD-Kreisrat Gerhard Jüttner vor. Zustimmend äußerten sich auch die Vertreter der Grünen, Linken und der FDP. AfD-Mann Walter Müller befürchtet einen hohen Kostenanstieg.