In den Breitwiesen stehen große Veränderungen an. Foto: factum/Weise

Die Räte tendieren dazu, den Baubeginn der Sporthalle in den Breitwiesen von einer staatlichen Förderung abhängig zu machen. Das ist mutig, findet unsere Autorin Franziska Kleiner.

Gerlingen - Die Gerlinger Stadträte tun gut daran, jeden Eindruck zu vermeiden, sie könnten beim Bau einer Halle in den Breitwiesen auf staatliche Förderung verzichten. Denn der Gedanke könnte ja entstehen, angesichts von Gewerbesteuereinnahmen von 55 Millionen Euro. Das ist im kommunalen Vergleich zwar tatsächlich ungewöhnlich viel. Gleichwohl relativiert sich die Summe, wenn man bedenkt, dass die Stadt davon entsprechend viel an Bund und Land wieder abgeben muss. Lediglich über ein Viertel wird die Stadt verfügen.

Lange Liste mit Großprojekten

Dann bleibt den Gerlingern zwar immer noch viel Geld. Aber die Liste der Großprojekte, welche die Stadt realisieren muss, ist lang. Ganz oben steht die Erweiterung und Modernisierung der Realschule. Die dazugehörige Turnhalle wird abgerissen. Die Ersatzflächen für Schüler und Vereinssportler werden im Breitwiesen geschaffen. So kam zustande, dass die Verwaltung auf einen Baubeginn im September auch ohne Millionenförderung drängt. Aber: Kann sich die Stadt das leisten?

Sparen, wenn möglich

Umso bemerkenswerter ist die Haltung des Technischen Ausschusses, wenigstens auf die ersten Signale einer Entscheidung über die drei Millionen Zuschuss zu warten. Dabei wäre es den Räten ein Leichtes gewesen, der Verwaltung zu folgen. Ihrer Wiederwahl im Mai wäre nichts im Weg gestanden. Sie aber entschieden sich für die unbequeme Lösung: Nicht alles, was gemacht werden kann, muss auch gemacht werden. Gut so!