Bisher ist der Ausblick aus den Wohnungen am Olga-Areal noch nicht so berauschend. Die Grünanlagen kann das Tiefbauamt aber erst im kommenden Jahr fertigstellen – wenn die kompletten Arbeiten an den Häusern beendet sind. Foto: Nina Ayerle

Die Wohngebäude auf dem Gelände des ehemaligen Kinderkrankenhauses sind inzwischen fertig. Bisher fehlen aber noch die Außenanlagen. Die Wege lässt die Stadt zunächst provisorisch anlegen. Endgültig fertig sein sollen die Grünanlagen und Wege dann Ende 2020.

S-West - Die ersten Bewohner sind auf dem Olga-Areal eingezogen – und im Glück mit ihrer neuen Wohnung. Vor allem das Entgegenkommen der Stadt loben viele. Man habe für etwa 4000 Euro den Quadratmeter gebaut. „Davon träumt der ganze Westen“, sagt ein Bewohner. Um genau zu sein: Davon träumt wohl die halbe Stadt. Denn die Landeshauptstadt habe die Grundstücke zum Festpreis an die sieben Baugemeinschaften vergeben – es ging also nicht um den höchsten Preis, sondern um das beste Konzept.

Ein kleines Problem sei aber: die Außenanlagen sind nicht fertig sind. „Dreck und Staub – das ganze Quartier hat dieses Problem gerade“, sagt der Bewohner, der seinen Namen nicht nennen möchte. Denn er sei sehr zufrieden mit dem Haus und damit, wie das Areal insgesamt geworden sei. Zumal gerade die Flächen im Innenraum, welche die Baugemeinschaften privat gestaltet haben, wirklich sehr schön geworden seien. Er lobt auch die Gemeinschaft, die inzwischen unter den Bewohnern entstanden sei: „Da ist so eine Zusammengehörigkeit – wir sind das neue Olga-Areal.“ Auch für die Ladenbesitzer ist es bisher ärgerlich. Bisher müssten deren Gäste im Dreck sitzen; Laufkundschaft verirrt sich ja auch selten auf der Baustelle. Auch deshalb haben die meisten Besitzer r nicht verpachtet.

Die Wohnungen sind fertig – bei den Außenanlagen dauert es noch bis nächstes Jahr

Der Bezirksvorsteher Reinhard Möhrle betont aber, man werde das zügig „provisorisch“ lösen. „Damit die Bewohner auch gut an die Gebäude kommen“, sagt er. So lege das Tiefbauamt einen zweieinhalb Meter breiten Asphaltweg an. Die eigentliche Maßnahmen seien dann für nächstes Jahr geplant. „Dieses Jahr wird das nichts mehr“, sagt Möhrle.

Das Tiefbauamt teilt auf Nachfrage mit, die endgültige bauliche Herstellung aller Flächen solle nun wohl im Frühjahr 2020 beginnen und voraussichtlich bis Ende 2020 fertiggestellt sein. Ein Baustart in den Wintermonaten sei erfahrungsgemäß nicht sinnvoll. Deshalb visiere man als Baubeginn das Frühjahr 2020 an. „Die beengten Platzverhältnisse lassen in der Regel ein zeitgleiches Bauen nicht zu“, heißt es dazu von dem Amt. So würden die Baustellenlogistik und Hochbaugerüste ja den Wegebau behindern. „Deshalb muss die Herstellung der öffentlichen Fläche entweder vor oder nach dem Hochbau erfolgen.“ Ein paralleles Bauen würde eine Behinderung beider Baumaßnahmen bedeuten. Der Nachteil bei der Herstellung der öffentlichen Wege vor der Hochbaumaßnahme sei eben auch, die neuen Flächen würden oftmals durch die Hochbaumaßnahme wieder beschädigt. Aus diesen Gründen habe man sich entschieden, die öffentlichen Flächen erst im Nachgang herzustellen.

Parallel bauen wäre nicht möglich gewesen

Auf dem Areal wird es auch eine Kindertagesstätte, ein Stadtteil- und Familienzentrum, Grünanlagen und einen Edeka-Markt geben. Dieser soll Ende September/ Anfang Oktober eröffnen. Das Olga-Areal gilt baulich und ökologisch als Vorzeigeprojekt. Insgesamt entstehen auf dem Gelände des einstigen Krankenhauses 224 Wohnungen – 116 davon sind gefördert. Neben sieben Baugemeinschaften bauen dort die SWSG, das Siedlungswerk und Mörk Immobilien – eine Mischung also aus privaten Bauherren und Investoren.