Das Logistikzentrum der Post am Rosensteinpark ist ein massiger Bau. Zuletzt war es als Interimsstandort für die Oper im Gespräch gewesen. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Logistik kontra Wohnungsbau: Die Stadt will rund 20 000 Quadratmeter an die Post abgeben, um im Gegenzug das alte Verteilzentrum am Rosensteinpark zu erhalten.

Stuttgart. - Die Landeshauptstadt will im Zusammenhang mit dem geplanten Wohnungsbau auf dem durch Stuttgart 21 frei werdenden Gleisgelände auch das Paketpostamt erwerben. Die riesige Halle liegt am Rosensteinpark, zusammen mit der für die Postzüge überdeckt sie rund 40 000 Quadratmeter. Die Stadt bemüht sich seit mehr als zehn Jahren um den Kauf.

Die Post hat laut Baubürgermeister Peter Pätzold (Grüne) einen citynahen Alternativstandort zur Bedingung gemacht. Das Logistikunternehmen wolle einen neuen Verteilknoten für die Landeshauptstadt aufbauen, man rede in der Stadt „viel über Citylogistik“, so der Bürgermeister, der neue Knoten sei dabei „ein nicht unwichtiges Thema“.

Das Kreativquartier wird deutlich kleiner

Die Stadt hat der Post als Ersatz eine rund 20 000 Quadratmeter große Fläche im äußeren Nordbahnhof angeboten, die von der Bahn für die Baulogistik von Stuttgart 21 genutzt wird. Im Rahmenplan Rosenstein, der alle Neubauquartiere beschreibt, ist auf diesem Gelände (C 2) bisher ein Teil der „Maker City“ vorgesehen – ein gemischtes Kreativquartier, in dem gewohnt, gearbeitet und produziert werden soll. Der Wohnanteil ist mit 120 000 Quadratmeter gewichtiger als der für Gewerbe (93 000) und für eine Grundschule (18 000 Quadratmeter). Diese Nutzungen würden mit dem neuen Paketpostamt entfallen. Es gebe sehr konstruktive Gespräche und Überlegungen, das Gebiet für die Post zu entwickeln, man sei im Stadium von Vorplanungen, so Pätzold.

Stadt kaufte Fläche schon 2001

Das C-2-Gelände umfasst insgesamt mehrere getrennte Flächen mit rund 117 000 Quadratmetern. Ein Großteil soll nach dem Auflassen der Bahngleise begrünt werden. Die Stadt hatte das Gelände bereits 2001 gekauft und dafür insgesamt 45,4 Millionen Euro bezahlt. Stuttgart 21 soll Ende 2025 in Betrieb gehen. Die C-2-Fläche würde dann aber noch nicht für das neue Paketpostamt frei. Sie soll zunächst weiter der Baulogistik dienen, damit die P-Option gebaut werden kann. Das ist eine Tunnelverbindung, die die bei Stuttgart 21 entstandenen Zuläufe zum Tiefbahnhof aus Feuerbach und Bad Cannstatt miteinander verknüpft.