Probenszene mit Ellen Schubert und Stefan Österle. Foto: Ritter

In der jüngsten Produktion „Die kleinen Dinge des Lebens“ von Dein Theater geht es erstmals nicht nur um literarische Texte: Die Schauspieler selbst berichten von ihren Erfahrungen.

Wer einen Umzug hinter sich gebracht hat, der hat was zu erzählen: All die Missgeschicke, die nicht absehbaren Probleme, die Beinahe-Katastrophen. Aber auch die vielen Dinge, die man nicht vermisst hat oder bei denen man davon ausging, dass die schon lange verloren gegangen sind.

 

Alles selbst erlebt

Das müsste doch reichlich Stoff für einen prallen Theaterabend sein, haben sich die Schauspieler Ellen Schubert und Stefan Österle gesagt und eben dies daraus gemacht: „Die kleinen Dinge des Lebens“ heißt die neue Produktion von Dein Theater, die am Samstag, 3. Mai, um 20 Uhr Premiere hat im Wortkino in der Hackstraße. „Es ist in der Tat mein eigener Umzug vor noch nicht allzu langer Zeit, der uns auf diese Idee gebracht hat“, sagt Österle. Und da ist jetzt nicht nur ein neues Stück entstanden, sondern auch ein neues Spielkonzept, zumindest für das Ensemble von Dein Theater. Denn das genießt einen guten Ruf, weil es literarische Texte aus dem Kanon der Bildungsliteratur auswählt, die dann im Lauf des Theaterabends miteinander korrespondieren.

„Wir haben uns auch hier auf die Suche gemacht, was es in der Literatur an guten Texten zum Thema Umzug gibt“, erinnert sich Schubert. Und man sei schnell fündig geworden. „Aber dann haben wir uns überlegt, dass diese Thematik doch auch mal ein guter Anlass wäre, wenn wir selbst aus unseren eigenen Erfahrungen heraus dazu einen Abend machen“, sagt Schubert.

Im direkten Dialog

Seit dem Tod des Theatergründers und langjährigen Intendanten Friedrich Beyer vor bald vier Jahren ist Dein Theater eigenständig bemüht, neue Wege zu finden in einer sich stets verändernden Theaterlandschaft. Warum also mal nicht den gediegenen literarischen Ton mal hintan stellen und mal im direkten Dialog einander begegnen? – Einfach war das nicht, erinnert sich Österle, da war schon ein Coach vonnöten. Es bleibt noch viel von der vertrauten Dein-Theater-Ästhetik: Der Wechsel zu Musik und Gesang, das Spiel mit Licht, Projektionen und ausgewählten Gegenständen.

Erste Test-Aufführungen haben Mut gemacht, diesen Weg zu gehen: „Es steckt ja das ganze Leben drin, wenn man so einen Umzug macht: Freudige und traurige Momente, eben die ganze Palette von der Verzweiflung bis zur Lebensfreude“, sagt Österle. Die besten Voraussetzungen also für einen spannenden Theaterabend.

Weitere Aufführungen am 4., 6., 16., 18. Mai