Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier befürwortet einen deutschen Weltraumbahnhof. Foto: dpa/Christoph Soeder

Vergangene Woche äußerte der Bundesverband der Industrie den Wunsch nach einem deutschen Weltraumbahnhof und bekam prompt Unterstützung von Wirtschaftsminister Peter Altmaier. Auf Twitter sorgt das für spöttische Reaktionen.

Berlin - Im vergangenen Frühjahr sorgte eine Aussage von Staatsministerin Dorothee Bär (CSU) zum Thema Flugtaxis noch für Hohn und Spott. Ingenieure und Unternehmen sprechen dagegen bereits von fertigen Prototypen, die in Zukunft als Verkehrsmittel eingesetzt werden könnten. Kein Science-Fiction, sondern vielleicht schon bald Realität in deutschen Großstädten. Einen ähnlich futuristischen Vorstoß wagte vergangene Woche der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) auf seinem „Weltraumkongress“. Der Verband sprach sich für die Errichtung eines deutschen Weltraumbahnhofs aus.

Erst Flugtaxis, jetzt ein Weltraumbahnhof

Nun kommt wieder Unterstützung von Seiten der Union: „Raumfahrt begeistert viele Menschen und sichert tausende Arbeitsplätze in Deutschland. In der Satellitentechnik sind wir führend. Deshalb werde ich den Vorschlag des BDI für einen Weltraumbahnhof gerne prüfen“, sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) der „Bild“. Im Netz sorgte Altmaiers Aussage umgehend für hämische Reaktionen und trendete auf Twitter.

Viele Twitter-User zogen Parallelen zu anderen Großprojekten oder witzelten über den Zustand der Deutschen Bahn.

Natürlich kam auch das ewige Bauprojekt BER zur Sprache.

Dieser Twitter-Nutzer stellt Altmaiers Ironie-Verständnis in Frage.

Hier bekommt neben Staatsministerin Bär auch ihr Parteikollege und Verkehrsminister Andreas Scheuer sein Fett weg. Stichwort: Pkw-Maut.

Oder wäre ein Weltraumbahnhof eine gute Sache für ein starkes Europa, wie dieser Tweet andeutet.

Auch der Twitter-Account von eBay Kleinanzeigen machte sich über Altmaier lustig.

Seine Zweifel an der Idee hat auch der ehemalige Astronaut Thomas Reiter. Es gebe bereits europäische Länder mit entsprechenden Initiativen, die bezüglich des Standorts „hervorragende Bedingungen hätten“. Reiter arbeitet bei der Europäischen Weltraumorganisation (ESA). Bis Anfang 2020 will das von Altmaier geführte Wirtschaftsministerium ein Weltraumgesetz erarbeiten, dass Investitionen und Innovationen in Deutschland fördert, wie eine Sprecherin ankündigte.