Zeitreisende im gelben Anorak: Lisa Vicari als Martha. Falls Sie die Mysteryserie auch so verwirrt wie uns: In unserer Bildergalerie verraten wir, wie alles in „Dark“ zusammenhängt. Foto: Netflix

Die finale Staffel der Mysteryserie „Dark“, die jetzt bei Netflix startet, spielt in einer spiegelverkehrten Welt. Louis Hofmann und Lisa Vicari tauschen die Rollen. Damit alles nicht noch komplizierter wird, haben wir ihnen die gleichen Fragen gestellt. Lesen Sie hier die Version mit Lisa Vicari, die Martha spielt.

Stuttgart/Berlin - Am 27. Juni geht die Welt unter. Zumindest in der Kleinstadt Winden und in der Mysteryserie „Dark“, deren dritte und letztes Staffel von diesem Samstag an bei Netflix verfügbar ist. Wir haben mit den beiden Hauptdarstellern Lisa Vicari und Louis Hofmann vorab Interviews geführt.

Zum Interview mit Louis Hofmann geht es hier.

Frau Vicari, reden wir über den gelben Anorak: In der ersten Staffel von „Dark“ trägt ihn Louis Hofmann. In der dritten haben Sie ihn an. Wem steht er besser?

Louis. Er ist einzig wahre Träger dieser Jacke. Ich habe sie mir nur ausgeliehen. Aber zum Glück gab es am Set mehrere Exemplare. Eines habe ich nach dem Ende der Dreharbeiten mit nach Hause genommen.

In der Serie „Dark“ reisen Sie durch die Zeit. Haben Sie während des Drehs immer gewusst, in welcher Zeit Sie sind, waren Sie manchmal auch so verwirrt wie die Zuschauer?

In welcher Zeit ich mich befinde, konnte ich immer an dem Kostüm erkennen, in dem ich gesteckt habe. Das war also leicht. Bei den Handlungssträngen der anderen Figuren habe ich zwar manchmal den Überblick verloren, nicht aber bei Martha, die ich spiele. Obwohl deren Geschichte in der dritten Staffel relativ komplex wird. Ich habe mir dafür mein ganz eigenes Drehbuch gebastelt, in dem ich meine Szenen chronologisch angeordnet habe, damit ich immer mal schnell nachschauen konnte, was vorher gerade passiert ist.

In welche Zeit würden Sie privat am liebsten reisen?

Von der Ästhetik finde ich die 50er ziemlich schön und spannend. Aber für Frauen war das eine eher schwierige Zeit. Da würde ich mich ungern länger aufhalten. Die 90er Jahre fände ich auch spannend. Da würde ich gerne ein paar Konzerte besuchen.

Kompliziert in „Dark“ ist auch die Beziehung von Martha und Jonas. Was verbindet die beiden?

Die beiden verbindet diese tragische, paradoxe Geschichte, dass sie irgendwie füreinander bestimmt sind, sich immer gegenseitig anzuziehen scheinen, egal wo, wie und wann sie sich treffen, aber doch nicht zusammenkommen können.

Die Geschichte der beiden erinnert an die Sage von Ariadne und Theseus. Diese wird in „Dark“ in einer Schulaufführung nachgespielt. Hat Ihre Karriere auch in einer Theater-AG angefangen?

Nein, ich habe schon im Alter von zehn oder elf angefangen Kurzfilme zu drehen. Ich wollte immer zum Film. Irgendwann war ich an dem Punkt, an dem ich es seltsam gefunden hätte, in einer Schultheatergruppe zu sein. Auch weil ich Angst hatte, dass die Erwartungen an mich dann zu hoch gewesen wären, weil ich schon Schauspielerfahrung hatte. Diesen Druck wollte ich mir nicht geben.

Mit wem hat Lisa Vicari mehr Ähnlichkeit - mit Martha aus „Dark“ oder mit Isi aus der Filmkomödie „Isi & Ossi“?

Die sind beide ja sehr unterschiedlich, und ich bin, glaube ich, noch mal anders als die beiden. Das ist ja das Schöne am Schauspiel, dass ich Menschen spielen kann, die nicht sind wie ich. Beide tragen Teile von mir in sich, sind aber gleichzeitig auch überhaupt nicht wie ich.

Nach drei Staffeln geht „Dark“ zu Ende. Macht Sie das traurig und können sie sich jetzt vor lauter Angeboten gar nicht mehr retten?

Ich bin großer Fan des Finales der Serie. Ich finde da wurde genau das richtige Ende für die Serie gefunden. „Dark“ hat mir sehr viel Spaß gemacht, und ich hätte gerne immer weitergedreht. Aber ich weiß, dass es für die Geschichte am besten war, jetzt Schluss zu machen. Es war aber natürlich toll, in einer Serie mitzuspielen, die auf der ganzen Welt gesehen wird.

Und wie geht es für Sie nach dem Ende von „Dark weiter?

Das darf ich leider noch nicht verraten. Es geht aber auf jeden Fall weiter.

Welche Serie sollte man schauen, wenn man mit „Dark“ durch ist.

„Little Fires Everywhere” mit Reese Witherspoon. Und die Serie „Normal People“, wenn sie endlich in Deutschland angelaufen ist.

Lisa Vicari und die Serie „Dark“

Schauspielerin Lisa Vicari wurde 1997 in München geboren. Als 13-Jährige gab sie ihr Spielfilmdebüt in der Kinofassung von Enid Blytons „Hanni & Nanni“. 2011 wurde sie für ihre Rolle im Endzeit-Thriller „Hell“ für den Förderpreis Deutscher Film nominiert. Zuletzt war sie in der Liebeskomödie „Isi & Ossi“ zu sehen, die ebenfalls von Netflix produziert wurde.

Serie „Dark“ ist ein Mystery-Zeitreise-Thriller von Baran bo Odar und Jantje Friese, der in der fiktiven deutschen Kleinstadt Winden spielt. 2017 war „Dark“ die erste deutsche Netflix-Originalproduktion. Sie gilt als die erfolgreichste internationale Serie des US-Streamingdiensts. Die dritte und letzte „Dark“-Staffel ist von diesem Samstag an bei Netflix verfügbar.