Wird sie noch zur Scream Queen? Winona Ryder in der neuen Netflix-Serie „Stranger Things“. Foto: Getty

Am Freitag startet die neue Netflix-Serie „Stranger Things“. Sie ist nicht nur eine Reminiszenz an die die Mysteriefilme der 80er, sondern vielleicht auch der Start einer zweiten Karriere einer Hollywood-Ikone.

Stuttgart - Der Trailer mutet an wie eine Mischung aus „Die Goonies“ und „E.T. – Der Außerirdische“, garniert mit einer ordentlichen Portion „Akte X“. Doch die Kultserie um die FBI-Agenten Scully und Mulder, die in ihren Fällen allerlei Übersinnliches erleben, gehört ja eigentlich schon wieder in die 90er Jahre und fällt damit raus, wenn es darum geht, die neue Netflix-Serie „Stranger Things“ zu beschreiben, die am Freitag auf dem Streamportal startet.

Netflix selbst beschreibt „Stranger Things“ als Hommage an die übernatürlichen Filmklassiker der 80er Jahre. Ausgangspunkt der achtteiligen ersten Staffel ist der kleine Junge Mike, der plötzlich spurlos verschwindet. Seine Mutter Joyce sucht Hilfe bei der örtlichen Polizei, doch die kann ihr angeblich nicht helfen. Deshalb machen sich Familie und Freunde von Mike selbst auf die Suche und stoßen auf ein undurchdringliches Geflecht aus höchst geheimen Regierungsexperimenten, übernatürlichen Kräften und, so schreibt Netflix, „sehr merkwürdiges kleines Mädchen“.

So weit, so konventionell die Handlung, möchte man zunächst meinen. Die dubiosen Experimente von Regierungsbehörden sind in der amerikanischen TV-Serien-Produktion ein beliebtes Sujet und trugen in der jüngeren Fernsehvergangenheit zum Beispiel „Eureka“ über fünf Staffeln.

Start einer zweiten Karriere für Winona Ryder?

Aus zwei Gründen könnte sich "Stranger Days“ vom Mystery-Einerlei abheben. Zum einen gelten die 80er Jahre nach wie vor bei vielen Menschen als beliebtestes Jahrzehnt überhaupt. Als zeitlicher Rahmen kann das für die neue Serie also durchaus funktionieren.

Außerdem ist die Rolle von Mikes Mutter Joyce mit einer Ikone des 80er- und vor allem 90er-Kinos besetzt. Winona Ryder ist bekannt geworden mit Filmen wie Beetlejuice, Edward mit den Scherenhänden und Night on Earth von Jim Jarmusch. Später spielte sie in modernen Klassikern wie Bram Stoker’s Dracula von Francis Ford Coppola, Zeit der Unschuld und Durchgeknallt an der Seite von Angelina Jolie mit.

Einen Knick machte Ryders Karriere jedoch 2002, als sie nach wiederholten Ladendiebstählen zu einer Bewährungsstrafe mit Arbeitsstunden verurteilt wurde. Im selben Jahr hatte Ryder für ihren größten kommerziellen Erfolg, „Mr Deeds“ an der Seite von Adam Sandler, die Goldene Himbeere, einen Negativpreis für besonders schlechte schauspielerische Leistungen bekommen.

Ryder zog sich für mehrere Jahre zurück und war in den vergangenen Jahren nur in vereinzelten Produktionen zu sehen. An frühere Erfolge konnte sie bisher nicht anknüpfen. Ein Erfolg von „Stranger Things“ wäre also vielleicht der Start einer zweiten Karriere für Winona Ryder.