Die dänische Regierung hatte angeordnet, dass alle Nerze im Land - etwa 15 bis 17 Millionen Tiere - getötet werden sollen. Foto: Sergei Grits/AP/dpa/Sergei Grits

Dänische Medien sprechen schon von einem „neuen Wuhan“. Für die Pandemie-Bekämpfung in Deutschland hat das Auftauchen einer neuen Coronavirus-Variante auf dänischen Nerzfarmen zunächst keine Folgen.

Berlin/Greifswald - Das Auftauchen einer neuen Coronavirus-Variante auf dänischen Nerzfarmen hat für die Pandemie-Bekämpfung in Deutschland zunächst keine Folgen. Hierzulande gebe es keine Nerzfarmen, die Haltung der Tiere als Pelztiere sei verboten, erklärte das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) der Deutschen Presse-Agentur. „Besondere Schutzmaßnahmen sind daher momentan nicht angezeigt.“

Für eine fundierte Einschätzung der Lage in Dänemark fehle es derzeit noch an Informationen, hieß es vom FLI weiter. „Die Situation sollte natürlich weiter beobachtet werden, mit der Tötung der empfänglichen Nerze sollte die Infektionsquelle für Kontaktpersonen (betreuendes Personal) getilgt sein.“

15 bis 17 Millionen Tiere werden getötet

Die dänische Regierung hatte am Mittwoch angeordnet, dass alle Nerze im Land - etwa 15 bis 17 Millionen Tiere - getötet werden sollen. Anlass war eine zunächst bei Nerzen und inzwischen auch bei mehr als 200 Menschen festgestellte Virus-Variante. Diese sei zwar wohl nicht gefährlicher, aber es bestehe das Risiko, dass die derzeit entwickelten Impfstoffe weniger gut gegen sie wirken, hieß es.

Nerze zählen wie Frettchen zu den Tieren, die empfänglich für Sars-CoV-2 sind und das Virus an Artgenossen weitergeben können. Zudem können sie es auf Menschen übertragen, das hatten zuvor bereits Fälle in den Niederlanden gezeigt, wie das FLI mitteilte. Es gebe auch Meldungen über infizierte Katzen auf Nerzfarmen in den Niederlanden.

Bei der Verbreitung von Sars-CoV-2 spielten Katzen aber bisher keine Rolle: Für natürliche Übertragungen von Katze zu Katze gebe es bisher keine Belege, auch Infektionen von Katze zu Mensch seien nicht bekannt. Das Ziel der Tötungsaktion bei den Nerzen sei vielmehr, „eine nicht unerhebliche Virusquelle zu eliminieren und die Verbreitung aus den Haltungen heraus zu verhindern, insbesondere Übertragungen auf Menschen“.