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Baden-Württembergs Kultusminister Helmut Rau (CDU) lehnt eine teilweise Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium strikt ab.

Stuttgart - Baden-Württembergs Kultusminister Helmut Rau (CDU) lehnt eine teilweise Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium strikt ab. Es gebe keinen ernsthaften Grund, am Sinn der Verkürzung auf acht Jahre zu zweifeln, sagte Rau am Donnerstag in Stuttgart in der Landtagsdebatte. Der Antrag der Opposition, das neunjährige Gymnasiumsmodell in Mosbach (Neckar-Odenwald-Kreis) zu erlauben, sei nach dem Muster "Vorwärts Kameraden, wir müssen zurück" gestrickt. Rau hielt SPD und Grünen im Gegenzug vor: "Es geht ihnen um Stimmungsmache." Zum Vorwurf, viele Schüler seien im G8 überlastet, sagte der Minister: "Wir gehen auch davon aus, dass ein Abitur eine gewisse Anstrengung verlangt."

SPD-Fraktionschef Claus Schmiedel verwies auf eine Umfrage, nach der 70 Prozent der Baden-Württemberger das Turbo-Abitur ablehnen: "Das ist eine Blamage für ihre Politik." Die Grünen-Abgeordnete Renate Rastätter verwies darauf, dass die zeitliche Belastung für Gymnasiasten und der Leistungsdruck stark gestiegen sei. Ein großer Teil der Schüler bräuchten Nachhilfe.

Die FDP-Bildungspolitikerin Birgit Arnold sagte, sie nehme das Ergebnis der SPD-Umfrage als "Stimmungsbild" ernst. "Wir halten aber an unserer generellen Linie fest." Allerdings räumte sie ein, dass sie den Schulversuch in Mosbach erlaubt hätte. Dies sei aber Sache des Kultusminister gewesen.