Adidas musste für seine Werbung viel Kritik einstecken. Foto: AFP/ODD ANDERSEN

Vor ein paar Wochen hat der Sportartikelhersteller Adidas für eine Werbung mit nackten Busen viel Kritik einstecken müssen. Nun haben sie dafür am Internationalen Frauentag einen Negativpreis bekommen.

München/Herzogenaurach - Die Gewerkschafterinnen im DGB Bayern haben den Sportartikelhersteller Adidas für eine Werbung mit nackten Busen mit einem „Un-Gleichstellungspreis“ kritisiert. „Sexismus wird nach wie vor als erfolgreiches Mittel in der Werbung genutzt, dem kaum gesetzliche Schranken gesetzt sind“, sagte die stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds Bayern, Verena Di Pasquale, am Dienstag - dem Internationalen Frauentag. Man zeige Adidas mit dem Negativpreis die „Rote Karte“.

Adidas hatte mit einer Collage für Sport-BHs geworben, auf der die nackten Oberkörper - nicht das Gesicht - von Frauen mit unterschiedlichen Hautfarben und verschieden großen Brüsten zu sehen ist. Das Bild gab es online oder als Plakat. Bettina Messinger, Vorsitzende des DGB-Bezirksfrauenausschusses, sprach von einer „Fleischbeschau, die in höchstem Maße respekt- und würdelos ist, aber dem Unternehmen größtmögliche Aufmerksamkeit garantiert“.

Adidas teilte mit, man distanziere sich ausdrücklich von einer Positionierung des Fotos in einem sexuellen Kontext oder als pornografisches Material. Man habe neue Sport-BH-Modelle, die mehr Körpergrößen repräsentierten: „Unser Ziel ist es, zu einem von Vielfalt geprägten Verständnis des weiblichen Körpers beizutragen.“ Di Pasquale sagte: „Um auf Diversität aufmerksam zu machen, braucht es keine nackten Brüste im öffentlichen Raum.“