So mag es das Schwabenherz: Modern und gleichzeitig ein bisschen rustikal. Foto: Leif Piechowski

Es ist noch gar nicht so lange her, dass die Schwaben im Allgemeinen und die Stuttgarter im Besonderen „ihren“ Neckar und die Liebe zum Wasser wiederentdeckt haben. So wurden flussauf- und flussabwärts viele Projekte entlang dieses an sich sehr schönen Flusses umgesetzt, so auch in Sachen­ Gastronomie.

Ludwigsburg - Es ist noch gar nicht so lange her, dass die Schwaben im Allgemeinen und die Stuttgarter im Besonderen „ihren“ Neckar und die Liebe zum Wasser wiederentdeckt haben. So wurden flussauf- und flussabwärts viele Projekte entlang dieses an sich sehr schönen Flusses umgesetzt, so auch in Sachen Gastronomie.

In die Riege der Lokalitäten mit Flussblick gehört das rundum modernisierte Neckars in Ludwigsburg-Hoheneck. Das Restaurant unter neuem Namen und mit neuer Leitung ist über ein schnurgerades Sträßchen erreichbar und gleich neben dem Freibad gelegen. Die luftige, von der Straße geschickt abgetrennte Terrasse bietet rund 150 Gästen Platz. Zum Draußensitzen dürfte es mittlerweile aber vor allem abends schon ein bisschen zu kühl sein.

Die Speisekarte ist schwäbisch ausgerichtet. Der Gast kann wählen unter den üblichen Verdächtigen wie Käsespätzle mit Salat (8,90 Euro), Rinderroulade mit Spätzle und Gemüse (14,80 Euro), Maultaschen aus eigener Herstellung mit Kartoffelsalat (8,90 Euro) und Wurstsalat (7,90 Euro). Es gibt aber auch mediterrane Einsprengsel.

Die Entscheidung am Testabend fällt bei den Vorspeisen auf Ziegenfrischkäseroulade im Teigmantel mit Blattsalaten (5,50 Euro) und Salat Caprese – Tomaten- und Büffelmozzarellascheiben mit Balsamico und Olivenöl (6,20 Euro). Beides geschmacklich keine Offenbarung, aber solide. Ohne Pfiff auch die Hauptgänge. Bei der Ochsenbrust mit Meerrettich-Sahnesoße (13,80 Euro) ist das Fleisch zu zäh, die Soße zu dick geraten, und bei den Bratkartoffeln war der Koch wohl schwer verliebt. Auch der Zwiebelrostbraten mit Spätzle und Soße (17,80 Euro) überzeugt nicht. Das Fleisch hätte zarter sein können, das müsste in dieser Preislage machbar sein.

Die Desserts immerhin entsprechen den Erwartungen: Das hausgemachte Schokoladensoufflé mit Vanilleeis und Schattenmorellen (7,50 Euro) sowie der Schwarzwälder Kirscheisbecher (5,80 Euro) entschädigen auch dafür, dass am noch sehr lauen Testabend überhaupt kein Weißwein im Restaurant vorrätig ist – stattdessen wird’s dann eben ein Radler.

Lobenswert sind der günstige Mittagstisch – montags bis freitags je ein Hauptgericht für 5,90 Euro – und die Saisonkarte, die derzeit zwei Pfifferlingsgerichte sowie einen passenden Tropfen umfasst, in diesem Fall einen Weißherbst vom Fellbacher Weingut Rienth, das Viertele zu fairen 3,90 Euro. Doch weil ja bekanntlich immer alles im Fluss ist, sollte man den Winter nutzen, sich über die Schwächen der Küche Gedanken zu machen – da geht noch was!

Infos und Adresse

Küche: Schwäbisch, mit Luft nach oben

Atmosphäre: Hell und modern, schöner Neckarblick

Service: Freundlich und zugewandt

Preis-Leistungs-Verhältnis: Relativ teuer für das Gebotene

Adresse: Neckars, Otto-Konz-Weg 1, Ludwigsburg, 71642 Ludwigsburg, Telefon 0 71 41/ 6 85 84 14, www.neckars-lb.de.

Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag von 11 bis 23 Uhr, Küche ab 11.30 Uhr. Günstiger Mittagstisch von 11.30 bis 14.30 Uhr.

Extras: Reservierungen möglich (auch auf der Außenterrasse), Gruppen willkommen, kinderfreundlich. Das Restaurant (90 Plätze, teilbar in zwei Räume mit 25 und 65 Plätzen) kann für Feiern gemietet werden.

Anfahrt: Parkplatz direkt am Haus. Mit dem Fahrrad gut zu erreichen über den Neckarradweg. Von der Bushaltestelle Ludwigsburg Neckarbrücke 20 Minuten Fußmarsch.