Simon Hofmann (li.) und Don Riempp brettern gerne auf dem Neckar runter. Foto:Berger Foto:  

Inspiriert von Städten an Flüssen wie München und Ulm nutzen zwei Nürtinger den Neckar im Kreis Esslingen für ihr außergewöhnliches Hobby auf dem Wasser. Der Spaß steht dabei im Vordergrund.

Nürtingen/Kreis Esslingen - Abenteuerlust und der Drang nach Abkühlung hat die beiden Nürtinger Simon Hofmann und Don Riempp auf den Neckar gebracht. Mit ihren alten Surfbrettern schippern sie den Fluss entlang und sind zum Teil stundenlang auf dem Wasser unterwegs. Abschalten, Spaß haben und das Gefühl, der Natur ein Stückchen näher zu sein, stehen für die beiden Neckarsurfer dabei im Vordergrund.

Inspiriert vom Nabada in Ulm

Anfang Mai treffen wir sie zufällig am Neckarufer in Nürtingen mit ihren vier Meter langen Surfbrettern. „Da kamen wir gerade von einer zweistündigen Tour von Nürtingen nach Zizishausen zurück“, sagt Hofmann. Nur mit Badehose, Schuhen und ihren Surfbrettern sind die beiden an dem heißen Tag etwa drei Stunden unterwegs gewesen. Zurück geht es zu Fuß. Ihre Wassergefährte ziehen sie auf einer Rollenkonstruktion, die sie während der Flussfahrt auf die Bretter schnallen, hinter sich her. „Das ist etwas mühsam, aber bislang unsere beste Idee, für den Rückweg“, so der 31-Jährige.

Not macht erfinderisch. „In der Umgebung gibt es kaum Möglichkeiten, an natürlichen Orten ins Wasser zu springen. Der Neckar fließt direkt vor unserer Haustür, warum sollten wir das nicht nutzen“, sagt Hofmann. Er kommt ursprünglich aus München und ist von der dortigen Badekultur an der Isar geprägt. „Auch in anderen Städten mit Flüssen werden die Gewässer ganz anders genutzt. In Ulm zum Beispiel gibt es das Nabada, einen Festzug auf der Donau, an dem gefühlt die halbe Stadt im Wasser ist. Das unterstützt dort auch die Stadt“, meint er etwas enttäuscht darüber, dass der Neckar hier im Kreis kaum als Badegewässer genutzt wird. „Man kann ja danach duschen, wenn man Bedenken hat. Wir haben allerdings nicht das Gefühl, dass das Wasser schmutzig ist.“

Auf dem Neckar von Mittelstadt bis Nürtingen

Im Sommer 2017 hat der 31-Jährige mit seinem Kumpel die ersten Geh – oder besser Sitzversuche auf dem Neckar gemacht – damals noch mit aufblasbaren Planschbecken für Kinder. „Das war sehr bequem. Da konnten wir uns richtig reinhängen. Nur leider sind die Planschbecken schnell kaputt gegangen, weil der Neckar an manchen Stellen sehr flach ist, und man an Steinen schleift. Da mussten wir uns was anderes überlegen“, erzählt der Nürtinger.

Im Internet wurden die beiden fündig. Zwei ausrangierte Windsurfbretter waren schnell gekauft und halten, was sie versprechen. „Sie sind sehr robust und bestens geeignet“, sagt Hofmann. Sportlich geht es bei den Touren der beiden Hobbypaddler eher weniger zu. Auch an die Wassersportart Windsurfing erinnern nur die Untersätze. „Wir sitzen auf den Brettern, paddeln mit selbst gebauten Paddel oder mit den Händen, um an weniger strömungsreichen Stellen voranzukommen“, so Hofmann. Für ihre bislang größte Tour im vergangenen Sommer haben Riempp und Hofmann ihre beiden Surfboards sogar zusammengeschnallt. „Mit diesem katamaranähnlichen Ding sind wir in Mittelstadt bei Reutlingen eingestiegen und nach acht Stunden inklusive Wasserpicknick in Nürtingen angekommen.“

Was ist auf dem Neckar erlaubt und was nicht? Lesen Sie hier ein Interview dazu.