LeBron James (links) will mit den Los Angeles Lakers seine vierte NBA-Meisterschaft gewinnen. Foto: imago//Ringo Chiu

Die Saison der US-Basketball-Profiliga NBA geht in ihre heiße Phase: Ab Montag kämpfen die 16 besten Teams der Spielzeit in den Playoffs um die Meisterschaft. Wir beantworten alle Fragen rund um Titelkampf.

Orlando - Seit Mitte Juli befinden sich die NBA-Teams in der sogenannten „Bubble“ auf dem Gelände von Disneyworld in Orlando. Unter Ausschluss von Zuschauern hat die stärkste Basketball-Liga der Welt die Saison wieder aufgenommen. Nun steht der Höhepunkt einer jeden Spielzeit vor der Tür: die Play-offs. Wir klären alle wichtigen Fragen.

 

Wann geht es los? Die ersten Play-off-Spiele stehen am späten Montagabend deutscher Zeit auf dem Programm. Das erste Finalspiel ist für den 30. September geplant.

In welchem Modus wird gespielt? Anders als die Uefa, die in den Finalturnieren der europäischen Fußball-Wettbewerbe auf das übliche Prozedere mit Hin- und Rückspielen verzichtet, behält die NBA ihren Modus bei. Die jeweils ersten acht Teams der Western Conference und Eastern Conference qualifizieren sich für die Playoffs. Innerhalb der Conferences trifft in der ersten Runde der Erstplatzierte auf den Achtplatzierten, der Zweitplatzierte auf den Siebtplatzierten, der Drittplatzierte auf den Sechstplatzierten und der Viertplatzierte auf den Fünftplatzierten. Um eine Runde weiter zu kommen, müssen die Teams vier Spiele für sich entscheiden. Die Sieger der beiden Conferences spielen in den Finals ab 30. September den NBA-Champion aus.

Lesen Sie hier: NBA-Star sorgt mit Kopfnuss gegen Moritz Wagner für Eklat Wer sind die Favoriten auf den Titel? Die meisten NBA-Fans und -Experten sind sich einig: Der Titel geht in diesem Jahr nur über Los Angeles. Die beiden Teams aus der Stadt der Engel, die Los Angeles Lakers und die Los Angeles Clippers, haben auf dem Papier die wohl besten Teams. Superstar LeBron James will im zweiten Anlauf seine Ankündigung wahr machen und mit den Lakers die Trophäe gewinnen. Unterstützung bekommt er dabei unter anderem von Anthony Davis, mit dem er das wahrscheinlich beste Duo der Liga bildet.

Doch auch die Clippers verfügen in Kawhi Leonard und Paul George über zwei Superstars. Die Trümpfe des Teams sind eine starke Bank und die Defensive – neben Leonard und George sind auch Spieler wie Patrick Beverley oder Montrezl Harrell dafür bekannt, in der Verteidigung ihren Mann zu stehen. Aber auch außerhalb von L. A. macht man sich Hoffnungen auf den Titel. Die Milwaukee Bucks um den herausragenden Giannis Antetokounmpo stehen im Osten auf Rang eins, der „Greek Freak“ will endlich seine erste Meisterschaft feiern. Allerdings haben die Bucks, Lakers und Clippers etwas gemeinsam: Sie haben ihre Form in der „Bubble“ noch nicht gefunden. Alle drei Teams schwächeln ein wenig und mussten bereits diverse Niederlagen einstecken. Von der Formschwäche profitieren könnten die Toronto Raptors. Der Titelverteidiger überrascht Fans und Experten nach den Abgängen von Kawhi Leonard und Danny Green mit einer erneut starken Saison – in Orlando setzte es erst eine Niederlage.

Wer hat die beste Form in der „Bubble“? Das Überraschungsteam schlechthin waren die Phoenix Suns. Vor dem Re-Start im Kampf um die Play-off-Plätze bereits abgeschrieben, spielten sich die Suns um Devin Booker und DeAndre Ayton in Disneyworld in einen Rausch und gewannen jedes Spiel. Bitter: Das alles half nicht, am Ende fehlte Phoenix ein einziger Sieg für die Play-offs. Auch die Toronto Raptors und die Boston Celtics zeigten sich in guter Verfassung – im Gegensatz zu den Suns zogen diese beiden Mannschaften souverän in die Endrunde ein. Gut möglich, dass die beiden Ost-Teams ein Wörtchen um die Meisterschaft mitreden werden.

Wie stehen die Chancen der Deutschen? Fünf deutsche Spieler waren in Orlando dabei, mit Beginn der Play-offs werden es jedoch nur noch drei sein. Moritz Wagner und Isaac Bonga haben die NBA-Endrunde mit den Washington Wizards klar verpasst, seit dem Re-Start gelang dem Hauptstadt-Club lediglich ein Sieg. Besser sieht es für Dennis Schröder (Oklahoma City Thunder), Daniel Theis (Boston Celtics) und Maximilian Kleber (Dallas Mavericks) aus. Schröder – Kandidat für den besten Bankspieler der Liga – ist nach der Geburt seiner zweiten Tochter zu den Play-offs in die „Bubble“ zurückgekehrt. Mit OKC spielt der Spielmacher eine überraschend starke Saison, auch ein Weiterkommen in der ersten Play-off-Runde gegen die Houston Rockets scheint möglich. Kleber trifft mit den Mavericks in der ersten Runde auf die Los Angeles Clippers. In diesem Duell ist Dallas krasser Außenseiter, obwohl das Team statistisch gesehen über die beste Offensive der Liga verfügt. Hoffnung machen die beiden europäischen Stars der Mavericks: Der Slowene Luka Doncic versetzt die NBA-Welt mit seinen zarten 21 Jahren regelmäßig ins Staunen und auch Kristaps Porzingis präsentiert sich in Orlando in bestechender Form. Die besten Aussichten unter den deutschen Spielern hat Daniel Theis. Das Team aus Boston schielt nach ganz oben, die erste Hürde sind die Philadelphia 76ers.

Lesen Sie hier: Jordan-Schuhe für mehr als halbe Million Euro versteigert Wo sind die Play-offs zu sehen? Kostenlos wird die NBA in Deutschland nur ein Mal pro Woche gezeigt: Die Internetplattform Spox überträgt jeden Sonntag ein Spiel. Deutlich umfangreicher ist das Angebot des kostenpflichtigen Streamingdienstes DAZN, dort sind die kompletten Play-offs sowie Highlights der Partien zu sehen.

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