Die Elitetruppe KSK steht wegen möglicher rechtsextremistischer Handlungen unter Verdacht. Foto: dpa/Symbolbild

Wegen Nazi-Vorwürfen gegen die Elitetruppe KSK hat die Stuttgarter Staatsanwaltschaft jetzt die Ermittlungen übernommen. Es soll zu bizarren Spielen wie Schweinskopf-Werfen gekommen sein.

Stuttgart - Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen wegen Nazi-Vorwürfen gegen die Elitetruppe KSK übernommen. Es sei ein Verfahren wegen des Verdachts des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen eingeleitet worden, teilte ein Sprecher am Freitag mit. Bei der Abschiedsfeier für einen Kompaniechef des geheim operierenden Kommandos Spezialkräfte im April soll es einem Medienbericht zufolge zu bizarren Spielen wie Schweinskopf-Werfen gekommen sein, bei denen auch der Hitlergruß gezeigt und rechtsextremistische Musik gehört worden sein soll. Der Vorfall soll sich wohl auf dem Gelände eines Schießstandes bei Sindelfingen (Kreis Böblingen) abgespielt haben.

Es werde gegen Unbekannt ermittelt, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft weiter. Man werde nun auf die Bundeswehr zugehen. Der Bericht von „Y-Kollektiv“ (Radio Bremen) und NDR-„Panorama“ stützt sich auf Angaben einer Augenzeugin. Sie schildert, dass sie von einem befreundeten Soldaten zu der Feier auf einer Schießanlage nahe Stuttgart eingeladen worden sei, die als Wikingerfest inszeniert worden sei. Sie selbst sei der „Hauptpreis“ für den Kompaniechef am Ende eines zu bewältigenden Aufgaben-Parcours gewesen - damit sei Sex gemeint. Die Zeugin belegt das demnach mit WhatsApp-Nachrichten.

Die Heeresführung wurde am 13. Juli durch eine Presseanfrage über die Vorgänge informiert. Seitdem habe es mehrere Dutzend Vernehmungen gegeben, die die Nazi-Vorwürfe bisher aber nicht bestätigt hätten, sagte ein Sprecher. Die Ermittlungen liefen aber noch. Nach der Medienberichterstattung hatte zunächst die Staatsanwaltschaft Tübingen Ermittlungen aufgenommen. In ihrem Gebiet ist die Eliteeinheit ansässig.