Boris Palmer hat auf Facebook eine Werbekampagne der Deutschen Bahn kritisiert. Foto: dpa

Auf Facebook hat Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer eine Werbekampagne der Deutschen Bahn kritisiert und damit einen Shitstorm provoziert. Die Deutsche Bahn reagiert gelassen.

Berlin/Tübingen - Nach Kritik von Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) an der Auswahl von Werbeträgern der Bahn hat das Unternehmen seine Kampagne verteidigt. „Herr Palmer hat offenbar zum wiederholten Male Probleme mit einer offenen und bunten Gesellschaft“, sagte ein Sprecher der Bahn der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag.

„Solch eine Haltung lehnen wir ab.“ Nico Rosberg, Nazan Eckes oder Nelson Müller stünden „für besondere Talente, die viele Menschen begeistern“. Sie passten zur aktuellen Werbekampagne und seien „positive und repräsentative Identifikationsfiguren“.

Palmer: „Welche Gesellschaft soll das abbilden?“

Die Bahn zeigt auf ihrer Internetseite Bilder von Reisenden mit unterschiedlichen Hautfarben, unter anderem den dunkelhäutigen Sterne-Koch Nelson Müller, die türkisch-stämmige Moderatorin Nazan Eckes und den früheren Formel-1-Fahrers Nico Rosberg, die auch auf Plakaten und in Werbespots zu sehen sind. „Ich finde es nicht nachvollziehbar, nach welchen Kriterien die „Deutsche Bahn“ die Personen auf dieser Eingangsseite ausgewählt hat“, schrieb Palmer am Dienstag auf Facebook. „Welche Gesellschaft soll das abbilden?“

Die Bahn zeigte dafür kein Verständnis: „Die DB freut sich, mit ihnen zusammenzuarbeiten“, sagte der Sprecher. „Genauso gehören Kolleginnen und Kollegen aus über 100 Nationen zur DB-Familie.“