Ein Kindergarten mit naturpädagogischem Konzept soll von Herbst 2019 an die Waiblinger Kita-Landschaft bereichern. Nun steht dessen künftiger Betreiber fest: die Firma Konzept-e.
Waiblingen - Es bleibt dabei: in Waiblingen eröffnet voraussichtlich im Herbst 2019 ein naturpädagogischer Kindergarten unter privater Trägerschaft. Letztere wird allerdings nicht, wie ursprünglich geplant, bei der Waiblinger Sozialpädagogin und Bauherrin Joy Fehm liegen. Stattdessen hat diese den privaten Träger Konzept-e aus Stuttgart ins Boot geholt. Dieser betreibt mehrere freie Grundschulen sowie rund 40 Kindertagesstätten in Stuttgart und der Region. Dazu gehört auch seit dem Frühjahr 2014 das Kinderhaus Finkenburg auf der Korber Höhe in Waiblingen.
40 Plätze für Drei- bis Sechsjährige
Beide Seiten hätten sehr ähnliche pädagogische Vorstellungen, erläuterte Joy Fehm den Mitgliedern des Bildungs- und Sozialausschusses. Das Leitbild des Trägers und ihre Idee von Naturpädagogik passten gut zusammen. So bleibe es im Prinzip bei dem Konzept, das sie im Dezember den Gemeinderäten vorgestellt habe. Sie selbst habe vor, täglich in der Kita Waldmühle mitzuarbeiten, die 40 Plätze für Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren anbietet.
„Unser Leitgedanke ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, erklärte Clemens Weegmann, der bei Konzept-e für das Qualitätsmanagement zuständig ist, den Ausschussmitgliedern. So biete man den Eltern flexible Hol- und Bringzeiten, lange Öffnungszeiten und Vollverpflegung für die Kinder. Weil seine Mutter Waltraud genau diese Angebote vermisst habe, habe sie im Jahr 1988 einen Verein gegründet, aus dem letztlich die gemeinnützige Firma Konzept-e hervorgegangen sei, welche als erste Trägerin in Stuttgart Plätze für unter Dreijährige angeboten habe.
Schwerpunkt individuelles Lernen
Zum eigenen pädagogischen Konzept gehöre die Auffassung, dass Kinder von Natur aus Forscher und neugierig seien. „Das Vertrauen in die Fähigkeiten der Kinder und deren Anerkennung sind grundlegende Elemente unserer Pädagogik“, so Weegmann. So gewähre man den Kindern einen möglichst großen Freiraum für eigene Interessen und Entscheidungen, um deren Selbstständigkeit zu fördern. „Individuelles Lernen ist uns wichtig“, erklärte Weegmann, dessen Unternehmen auch Träger der Freien Dualen Fachschulen für Pädagogik in Stuttgart und in Karlsruhe ist, wo angehende Erzieher ausgebildet werden. Eine weitere Fachschule will Konzept-e am Standort Fellbach eröffnen.
Die Kinderhäuser verfügten in der Regel über eine Werkstatt, ein Labor, ein Bau- und ein Rollenspielzimmer, erläuterte Clemens Weegmann. In fast allen Einrichtungen gebe es einen Koch. Der kann, wenn alles nach Plan läuft, künftig einen Teil der benötigten Lebensmittel vor der eigenen Tür ernten: im Gemüse- und Kräutergarten, in dem die Kinder werkeln sollen.