Bevor die Bäume eingesetzt werden, braucht es Kompost in der Pflanzgrube. Foto: Simone Bürkle

Die Kinder, Eltern und Erzieherinnen des Naturkindergartens Stuttgart haben auf ihrem Gelände in der Schwende gemeinsam drei Apfelbäume gepflanzt. Ziel ist es, die Kinder den Kreislauf aus Wachstum und Vergehen erleben zu lassen.

Heumaden - Zuerst muss der Kompost rein. Das haben die Kinder schnell begriffen. Mit beiden Händen greifen sie die dunkelbraune, krümelige Masse aus der Schubkarre und werfen sie in das Loch im lehmigen Boden, das ihre Erzieherinnen zuvor ausgehoben haben. Dann folgt der Akt, für den sie sich auf der Wiese in der Schwende versammelt haben: Mit Hilfe der Erzieherinnen und der Mutter Regina Schneller versenken die Nachwuchsgärtner einen jungen Apfelbaum in der Grube. Dessen Wurzelballen wird noch mit Erde bedeckt und gegossen – fertig ist die Pflanzaktion. Den Rest wird die Natur erledigen.

Insgesamt drei Bäume der Sorten Rubinola, Goldparmäne und Florina haben nun auf dem Gelände des Naturkindergartens Stuttgart ein neues Zuhause. „Diese Wiese haben wir vor einem Jahr von der Stadt zu unserem Garten dazu gepachtet. Das Ganze soll wachsen, wir möchten, dass nach und nach eine Obstbaumwiese entsteht“, sagt die Erzieherin Tabea Harfst. So könnten die Kinder erleben, wie der Kreislauf aus Wachstum und Vergehen funktioniert.

Den Kreislauf aus Wachstum und Vergehen erleben

Für die 15 Zwei- bis Siebenjährigen, die derzeit den Naturkindergarten besuchen, ist das aus Harfsts Sicht besonders wichtig. Denn fast alle wohnen mitten in der Stadt und haben sonst wenig Möglichkeiten, in der Natur zu spielen. Dass sie trotzdem fast jeden Tag in Heumaden sind und dort im Matsch herumtoben, liegt am speziellen Konzept des Kindergartens: Die Kinder und Erzieherinnen treffen sich morgens in der Innenstadt und fahren dann mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu dem Gelände, das der Kindergarten unweit der Nellinger Straße gepachtet hat. Manchmal sind die Kinder aber auch im Degerlocher Wald oder am Bärenschlössle unterwegs.

Neben den Apfelbäumen hat der Kindergarten bereits weitere Gewächse gepflanzt – zum Beispiel eine Kornelkirsche oder eine Felsenbirne. Bald soll noch ein Speierling dazukommen, eine inzwischen selten gewordene, aber nützliche Baumart.