Schockierende Szenen: So sieht es aus, wenn ein Eisbär verhungert. Foto: Screenshot Instagram / paulnicklen

Der preisgekrönte Naturfotograf Paul Nicklen schockiert dieser Tage in den sozialen Netzwerken mit einem Video, in dem die letzten Stunden im Leben eines Eisbären zu sehen sind. „So sieht es aus, wenn ein Eisbär verhungert“, schreibt der Biologe und mahnt zum Klimaschutz.

Stuttgart - Ein Video, das gegenwärtig bereits mehr als eine Million mal angesehen wurde, wühlt derzeit die Menschen in den sozialen Medien auf. Auf Instagram verbreitete der preisgekrönte Naturfotograf Paul Nicklen nach eigenen Angaben die letzten Stunden im Leben eines Eisbären.

In dem Filmmaterial quält sich das Tier und sucht verzweifelt nach Nahrung – doch zu finden ist weit und breit nichts. Nachdem er noch in einer Mülltonne erfolglos nach Essen gesucht hat, sinkt der Bär letztlich völlig kraftlos zu Boden.

Der Biologe Paul Nicklen hatte das Video vor wenigen Tagen auf Instagram veröffentlicht und schreibt nun zu diesen schockierenden Aufnahmen: „So sieht es aus, wenn man verhungert. Es ist ein langsamer und schmerzvoller Tod. Der Eisbär war nicht alt, aber er ist in den nächsten Stunden oder Tagen mit Sicherheit gestorben.“

Mit diesen erschreckenden Bildern möchte der Kanadier, der dreimal den „World Press Photo Award“ für Naturfotografie gewonnen hat, auf die Gefahren des Klimawandels hinweisen. „Wenn die Erde sich weiter erwärmt, werden wir Bären und ganze polare Ökosysteme verlieren. Und wenn Wissenschaftler sagen, dass Eisbären in den nächsten 100 Jahren aussterben werden, denke ich an die weltweite Population von 25.000 Bären, die auf diese Weise sterben.“

Drei Jahre in Folge Temperaturrekorde

Und auch die Zahlen zeigen einen deutlichen Trend: 2014, 2015 und 2016 waren die wärmsten Jahre seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen im Jahr 1880. Forscher der US-Klimabehörde NOAA berechneten, dass die Durchschnittstemperatur im Jahr 2016 global um 0,94 Grad Celsius über dem Durchschnittswert des 20. Jahrhunderts von 13,9 Grad Celsius lag. Somit war es im letzten Jahr durchschnittlich um 0,04 Grad wärmer als 2015 und 0,2 Grad als 2014.

Langfristig betrachtet erwärmt sich die Erde nun schon seit mehreren Jahrzehnten, und es scheint keine Trendwende in Sicht. Zwar einigten sich viele Staaten im Rahmen des Pariser Klimaabkommens im Jahr 2016, die Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen. Doch die nationalen Klimaziele der Vertragsstaaten reichen dafür nicht aus. Die Menschen produzieren weiterhin mehr Kohlendioxid und andere Treibhausgase, als die Natur wieder aufnehmen kann.

Forscher warnen schon seit Jahren vor den Folgen dieses menschengemachten Treibhauseffekts und dem damit einhergehenden Klimawandel: Das Arktiseis und die Gletscher der Erde schmelzen in Rekordgeschwindigkeit, die Meeresspiegel steigen stetig an und Wetterkatastrophen wie beispielsweise Stürme, Überschwemmungen und Dürre werden immer heftiger.