Die Klosterruinen am Disibodenberg zeigen die Grundrisse der damaligen Gebäude und vermitteln einen Eindruck davon, wie es dort vor rund 1000 Jahren aussah. Foto: Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH

Umrankte Klostermauern zwischen knorrigen Bäumen und aufsteigendem Nebel oder ein Ausflug in unterirdische Keller, die sich kilometerweit unter einer Stadt ausbreiten: Ein bisschen mystisch darf es bei Wanderungen in Rheinland-Pfalz im Herbst sein.

Gerade im Herbst sind Ausflüge und Wanderungen in Rheinland-Pfalz malerisch. Mystisch wird es im verborgenen Kellerlabyrinth, beim Besuch der Totenkapelle oder auf den Spuren von Hildegard von Bingen. Was es auf den Wanderungen zu entdecken gibt: 

 

Das Kellerlabyrinth unter Oppenheim

Auf dem Oppenheimer Marktplatz ist es zu finden – das Tor zur geheimnisvollen Stadt unter der Stadt. Für Wanderer auf dem Rheinterrassenweg ist es geradezu ein Muss in Oppenheim einen Stopp einzulegen, um sich das weit verzweigte Kellerlabyrinth anzuschauen, das bis zu fünf Stockwerke in die Tiefe reicht und rund 40 Kilometer lang ist. Von fast jedem der rund 500 Grundstücke innerhalb der historischen Stadtmauer zweigen tief in die Erde gegrabene Gänge von Gewölbe zu Gewölbe ab.

Themenführungen unter der Stadt

Angelegt wurden sie schon im Mittelalter, um die Haltbarkeit von Lebensmitteln zu verlängern. Die Eigenschaften des Oppenheimer Erdreiches waren wie geschaffen dafür. Damals galt: Wer zuerst buddelt, dem gehört der Keller. So musste man aufpassen, um nicht vom Nachbarn untergraben zu werden. Wiederentdeckt wurde die Unterwelt erst 1986, als urplötzlich ein Polizeiauto im Asphalt der Straße einsackte. Die Oppenheimer nahmen das Loch in der Straße zum Anlass, um zu forschen, aufzuräumen und abzusichern. Ein aufwändiges Unterfangen, das sich gelohnt hat – heute bietet die Touristinformation Oppenheim ganzjährig offene und individuelle Themenführungen durch die Keller an.

Grabmale und Gebeine: Die Katharinenkirche und Michaelskapelle

Nicht weniger spannend sind Führungen durch die Katharinenkirche. Zwischen Reben und Rhein ragen ihre Türme auch von weitem unübersehbar in den Himmel. Sie ist eines der schönsten gotischen Gotteshäuser und ist berühmt für ihre Grabmale und Fenster, die weit ins Mittelalter zurückreichen. Auf der Rückseite der Kirche steht die doppelstöckige Michaelskapelle, die als Totenkapelle erbaut wurde. Damals war es üblich, die Gebeine aus Platzgründen nach einer gewissen Liegezeit umzubetten. In ihrem Kellergewölbe befindet sich daher das größte und am besten erhaltene Beinhaus Deutschlands. Dort sind Schädel und Knochen von 20.000 Menschen gestapelt, die zwischen 1400 und 1750 auf dem Kirchhof begraben wurden.

Mystische Geschichten am Disibodenberg

Der Disibodenberg steht im Mittelpunkt des „Hildegard von Bingen Pilgerwanderweges“, der von Idar-Oberstein an der Nahe nach Bingen am Rhein führt. Es sind die vielen Geheimnisse, die über Jahrtausende in Geschichten erzählt wurden und dem Disibodenberg einen mystischen Klang verleihen. Er war Kultplatz bei den Kelten, Standort eines Jupitertempels bei den Römern, Zuflucht des Einsiedlers Disibod und der Ort, an dem die Nonne Hildegard von Bingen göttliche Visionen erfahren haben soll, die auf Meditationstafeln entlang des Weges beschrieben sind.

Auf den Spuren von Hildegard von Bingen

All das ist lange her. Über die Mauerreste des Klosters der Benediktiner und später der Zisterzienser hat sich nicht nur der Mantel der Geschichte, sondern auch das Moos des Waldes gelegt. Es ist ein ruhiger Ort zum Spazierengehen. Mit jedem Schritt wandeln die Besucher auf den Spuren der Hildegard von Bingen. Wie mag es hier oben wohl ausgesehen haben, als die Bäume noch nicht so hoch und das Kloster voller Leben war?

Die Nonne und Äbtissin Hildegard von Bingen war schon zu Lebzeiten (1098 bis 1179) eine prominente Persönlichkeit und nannte sich „Posaune Gottes“. Ihren Ruf verdankte die Benediktinerin ihren theologischen Schriften und der Anerkennung durch den Papst. Sie versuchte sich als Komponistin und ist heute besonders als Natur- und Heilkundlerin geschätzt. Außerdem pflegte sie Kontakt zu Kaiser Barbarossa, zum Kreuzzugsprediger Bernhard von Clairvaux und anderen wichtigen Persönlichkeiten ihrer Zeit. 40 Jahre lang wirkte Hildegard als Nonne vom Disibodenberg aus. Dann wollte sie selbst Äbtissin werden und gründete das Kloster Rupertsberg in Bingen.


Tourenplaner und App:

Weitere Infos zu den Wanderwegen bietet der Tourenplaner Rheinland-Pfalz sowie die App „Rheinland-Pfalz erleben“, die im Google Playstore oder im Apple Store heruntergeladen werden können. Hier können Routen recherchiert, geplant und gespeichert werden. Die App ist auch ein guter Begleiter auf der Tour selbst.

„Goldene Momente“ in Rheinland-Pfalz:

Ob Wandern, Natur- oder Kulturschätze – mehr an Inspiration zu Urlaubszielen, Sehenswürdigkeiten und Ausflugszielen bietet die Webseite Urlaub in Rheinland-Pfalz.

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