Ein ganzer Korb voller Bärlauch: Dafür muss man viel sammeln und gut aufpassen. Foto: dpa

Der Frühling ist da, draußen wächst so allerhand. Aber wie erkenne ich Kräuter, und was kann ich in meinen Salat mischen? Die Kräuterexpertin Karin Maier gibt Tipps.

Dürrlewang - Der Frühling ist da, draußen treibt es an allen Ecken und Enden aus. Aber was genau wächst da eigentlich? Wie erkenne ich Wild- und Heilkräuter, worauf muss ich achten, und was kann ich damit machen? Karin Maier, schon seit ihrer Kindheit interessiert an Kräutern und deren Wirkung, bietet mit dem Stadtteilbüro Dürrlewang Heilkräuterwanderungen an und gibt Sammlern Tipps.

Was wächst jetzt gerade?

Jetzt, zu Beginn des Frühlings, sind Spitzwegerich und Brennnessel schon vielerorts zu sehen, erzählt Karin Maier. Ersterer sei leicht an den Linien zu erkennen, die sich über seine Blätter ziehen, die längliche Blüte erinnert an eine Ähre. „Spitzwegerich ist gut für Verletzungen und Insektenstiche“, erklärt Maier. „Spitzwegerich schmeckt außerdem gut im Salat.“

Die Brennnessel mit ihren vielzahnigen Blättern ist ebenfalls gut zu erkennen. Maier gibt den Rat, die Blätter mit zwei Fingern pinzettenartig anzufassen, um zu vermeiden, von den Nesselhaaren erwischt zu werden. Sonst droht juckender Hautausschlag. Wer Brennnessel ungekocht in den Salat mischen möchte, kann die Nesselhaare beispielsweise durchs Reiben in einem Tuch oder Walzen mit der Teigrolle unschädlich machen.

Welche Kräuter sind für Anfänger leicht zu erkennen?

Wie gemacht für Einsteiger ist der Löwenzahn. Den kennt jeder, und außerdem wächst er geradezu überall, oft auch im eigenen Garten. Und er schmeckt lecker im Salat: „Oder man kann ihn als Tee aufbrühen“, weiß Maier. Blüten und Blätter können sich positiv auf die Verdauung auswirken. Ebenfalls weit verbreitet und gut erkennbar: das Gänseblümchen. „Die Blüten schmecken gut im Salat und haben viele Vitamine, Eisen und Mineralstoffe“, erzählt Maier.

Worauf ist beim Bärlauch zu achten?

Der Bärlauch ist mittlerweile ein sehr beliebtes Kraut, das von vielen gepflückt wird. „Man erkennt ihn an der länglichen Zapfenform der Blätter und am starken, leicht zwiebeligen Duft“, erklärt Karin Maier. Bärlauch werde oft mit Aronstab oder Maiglöckchen verwechselt: „Der Aronstab hat aber pfeilförmige Blätter.“ Das Maiglöckchen habe zudem mehrere Blätter, die aus dem Stengel wachsen, der Bärlauch nur jeweils eines pro Stengel. Gefährlich wird es, wenn Bärlauch mit der giftigen Herbstzeitlosen verwechselt wird. „Man muss gut aufpassen und sich anschauen, was man mitnimmt“, sagt Maier. „Die Herbstzeitlose hat ebenfalls mehrere Blätter pro Stengel, im Gegensatz zum Bärlauch, und der typische Geruch fehlt.“ Wer Bärlauch auch im heimischen Garten ansiedeln möchte, der sollte ein schattiges Plätzchen aussuchen. „Und gut gießen, der Bärlauch mag es feucht“, sagt Karin Maier.

Was gibt es beim Kräuterpflücken sonst zu beachten?

Karin Maier empfiehlt, Kräuter stets sorgsam und einzeln zu pflücken. „Dann weiß ich genau, was ich mitnehme.“ Wer eine ganze Handvoll ausreiße, laufe Gefahr, auch Kräuter oder andere Pflanzen dabei mitzunehmen, die man gar nicht haben wollte. Wer nur einzelne Blätter ausrupfe, lasse außerdem die Pflanze leben. „Dann wächst bald wieder etwas nach.“ Die Kräuter sollten vor der Verarbeitung dann gut gewaschen werden. Karin Maier empfiehlt bei fast allen Kräutern die Verwendung im Salat. „Beim Kochen oder Teeaufbrühen geht ein Teil der Vitamine und Mineralien schon verloren.“

Am Samstag, 6. April, bietet Karin Maier einen Heilkräuterspaziergang mit dem Schwerpunkt Bärlauch und Löwenzahn an. Treffpunkt ist um 14 Uhr am Stadtteilbüro an der Osterbronnstraße 60. Anmeldung unter 0173/658 86 27