Russland will mit militärischen Mitteln auf die in Rumänien erfolgte Inbetriebnahme eines Teils der Nato-Raketenabwehr reagieren. Foto: dpa

Russland will mit militärischen Mitteln auf die in Rumänien erfolgte Inbetriebnahme eines Teils der Nato-Raketenabwehr reagieren. Das System sei gegen das Land gerichtet und erfordere Gegenmaßnahmen.

Moskau - „Dieses System ist zu 1000 Prozent gegen uns gerichtet. Wir werden unsere Verteidigung festigen, zum Beispiel durch Frühwarn- und Abwehrsysteme in der Arktis“, sagte am Donnerstag der Chef des Verteidigungsausschusses in der Duma, Admiral Wladimir Komojedow.

Sein Kollege Viktor Oserow vom Föderationsrat in Moskau betonte, Russland habe die Nato mehrfach vor dem Aufbau einer solchen Raketenabwehr gewarnt. Als Reaktion könnte Moskau nun Raketen des Typs Iskander in der Ostsee-Exklave Kaliningrad (dem früheren Nordteil Ostpreußens) stationieren, meinte er.

Sicherheit bedroht

Kremlsprecher Dmitri Peskow bezeichnete die geplante Raketenabwehr als Bedrohung für Russlands Sicherheit. „Die Frage, die Präsident Wladimir Putin mehrfach stellte, verliert ihre Aktualität nicht: Gegen wen richtet sich dieses System?“

Anfangs sei die Anlage als Schutz vor iranischen Raketen präsentiert worden, diese Gefahr sei derzeit jedoch gebannt. „Wir werden fraglos Maßnahmen zu unserer Sicherheit ergreifen“, sagte Peskow der Agentur Interfax zufolge.

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hatte bei der Einweihung der ersten Raketen-Abschussbasis im rumänischen Deveselu am Donnerstag versichert, dass das System nicht gegen Russland gerichtet sei.