Beim 1:1 am Freitag gegen Spanien ist Mario Gomez (li.) für Timo Werner ins Spiel gekommen. Foto: Getty

Mario Gomez ist immer das große Vorbild von Timo Werner gewesen. In ihrem Heimatclub, dem VfB Stuttgart, haben sie nie zusammengespielt, dafür aber in der deutschen Nationalmannschaft. Fahren sie auch gemeinsam zur WM?

Stuttgart - International ist der VfB Stuttgart schon länger nicht mehr vertreten – in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft aber ist der Einfluss des Traditionsclubs vom Cannstatter Wasen auch weiter gewaltig. Joachim Löw hat einst beim VfB seine Trainerkarriere begonnen, genau wie sein Assistent Thomas Schneider. Und auch im aktuellen Kader der DFB-Auswahl, die an diesem Dienstag (20.45 Uhr/ZDF) in Berlin auf Brasilien trifft, stehen viele Kräfte, die aus dem Stuttgarter Nachwuchs hervorgegangen sind: Bernd Leno, Joshua Kimmich, Antonio Rüdiger, Sami Khedira, Sebastian Rudy – und natürlich Timo Werner und Mario Gomez.

Mario Gomez ist ein großer Fan von Timo Werner

Es ist ein ganz besonderes Verhältnis, das die beiden Stürmer verbindet. Das wurde bereits beim Länderspiel im vergangenen September in Stuttgart gegen Norwegen deutlich, als sich Gomez als großer Timo-Werner-Fan outete: „Er wird die nächsten zehn Jahre in Deutschland im Sturm dominieren. Wahrscheinlich auch in Europa, wenn er einfach so weiter macht wie bisher. Und da habe ich keine Bedenken. Er ist so klar in der Birne und macht das grandios“, sagte der 32-Jährige, der damals noch für den VfL Wolfsburg spielte und beim 6:0-Sieg für den zweifachen Torschützen eingewechselt wurde.

An diese schönen Worte hat sich Werner nun noch einmal erinnert: „Mich hat es sehr gefreut, dass mein großes Vorbild aus der Jugend so etwas über mich gesagt hat. Ein größeres Lob gibt es nicht“, sagte der 22-Jährige dem „Kicker“: „Ich habe ihm nachgeeifert, ich wollte erreichen, was er erreicht hat. Es hat mir sehr viel bedeutet, dass er da gegen Norwegen bei der Auswechslung am Spielfeldrand stand und mir applaudiert hat.“

Werner scheint für die WM gesetzt, Gomez duelliert sich mit Wagner

Nun kämpfen beide Stürmer um das Ticket zur WM nach Russland. Beim 1:1 am Freitag gegen Spanien haben sie sich wieder einen Platz im Angriff geteilt – Werner ging raus, Gomez kam rein. Die Rollenverteilung dürfte dem aktuellen Kräfteverhältnis entsprechen: Der Leipziger Werner scheint für die WM gesetzt, Gomez versucht sich aufzudrängen und hat mit seinen Toren im VfB-Trikot zuletzt viel Werbung in eigener Sache gemacht. Doch hofft auch der Münchner Sandro Wagner, den Zuschlag zu bekommen.

Zumindest insgeheim dürfte Werner die Daumen für Gomez gedrückt halten: „Wir verstehen uns sehr gut, auch wenn er etwas älter ist. Über Familie und Kinder kann ich mit ihm nicht reden, weil ich noch nicht so weit bin. Aber da er nach Stuttgart zurückgekehrt ist, haben wir ein anderes Thema, über das wir uns austauschen können.“