Nur bis nach Vaihingen wäre ein Zehn-Minuten-Takt möglich. Foto: Thomas Krämer

Busse und Bahnen sollen attraktiver werden, darin sind sich alle einig. Bei der U5 auf der Filderebene würde das jedoch ziemlich viel Geld kosten. Deshalb soll Leinfelden-Echterdingen zur Kasse gebeten werden.

Leinfelden-Echterdingen - Vom Bahnhof Leinfelden nach Möhringen, Degerloch und weiter in die Stuttgarter Innenstadt bis zum Killesberg – das ist der durchaus attraktive Linienverlauf der Stadtbahnlinie U5. An dieser hängen nach Worten von Baubürgermeisterin Eva Noller schon jetzt große Firmen in der Kommune, eine weitere komme dazu. Doch die Züge seien in der Hauptverkehrszeit immer wieder überfüllt. So zumindest lauten die Beschwerden, die auch bei der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) als Anbieter zu vernehmen sind.

Doch die realen Zahlen des Verkehrsunternehmens lassen nach Worten von Sebastian Pfeilsticker, Leiter Angebotsplanung bei der SSB, diesen Schluss nicht zu. Auch zwischen sieben und acht Uhr seien die Züge im Mittel zu nicht mehr als zwei Dritteln besetzt. Enger würde es nur, wenn einmal S-Bahnen ausfallen und die Menschen auf die Stadtbahn umsteigen. Neue Angebote seien aus Sicht des Unternehmens daher nicht notwendig. „Wir sind nicht bereit, dafür Geld in die Hand zu nehmen“, sagte er bei der jüngsten Sitzung des Technischen Ausschusses am Dienstag. Da müsste sich dann die Stadt beteiligen.

Längere Züge würden zwei Millionen Euro jährlich kosten

Die Verdoppelung der Zuglänge von 40 auf 80 Meter würde jährlich zwei Millionen Euro kosten, dazu kämen Ausgaben für den Ausbau der Haltestellen auf diese Länge. Der einzige Vorteil wäre, sicher einen Sitzplatz zu bekommen. Und ein Zehn-Minuten-Takt auf der gesamten Strecke sei nicht möglich, so Pfeilsticker.

Auf einem Teilstück jedoch schon: nach Möhringen bis zum Rohrer Weg oder gar nach Vaihingen oder Dürrlewang. Denn eines haben die Fahrgastzahlen der SSB gezeigt: Am stärksten belegt sind die Stadtbahnzüge der U5 im Filderbereich. Je nachdem, ob der Zehn-Minuten-Takt während der ganzen Betriebszeit oder nur während der Hauptverkehrszeit eingeführt werden würde, entstünden Zusatzkosten zwischen 440 000 und rund einer Million Euro. „Für die Kunden ist ein Zehn-Minuten-Takt natürlich deutlich attraktiver“, so Pfeilsticker.

Dieser Takt würde nach Ansicht von Volker Christiani im Stadtgebiet sinnvoll sein, wenn die U5 einmal bis ins Zentrum von Echterdingen geführt werden sollte. Dazu hatte der Planungsleiter der SSB nicht viel Neues zu sagen. Für die Planfeststellung rechnet er mit einer Dauer von ein bis zwei Jahren. Der angedachte Schienenstrang steht jedoch in engem Zusammenhang mit der geplanten Osttangente, die von der Stadt verfolgt wird. Denn an der Stelle, wo heute die Autos von der Max-Lang- auf die Leinfelder Straße abbiegen, sollen einmal die Stadtbahnzüge auf die alte Trasse durch Echterdingen geleitet werden.