Möglicherweise hält die S-Bahn künftig häufiger in Bernhausen, als bisher Foto: Archiv Roberto Bulgrin

Ein dichterer S-Bahn-Takt nach Filderstadt könnte negative Folgen für die Nachbarkommune Leinfelden-Echterdingen haben. Das wird derzeit diskutiert.

Leinfelden-Echterdingen - In Sachen 15-Minuten-Takt für die S-Bahn bis nach Filderstadt regt sich Kritik aus Leinfelden-Echterdingen. Oberbürgermeister Roland Klenk will sich spätestens bis zum Mittwoch, 10. Februar, mit einem Schreiben an Thomas Bopp, den Vorsitzenden des Verbandes Region Stuttgart, wenden und darauf hinweisen, dass die Kommune in dieser Sache noch gar nicht gehört worden ist. Das Thema wird auch Gegenstand einer nichtöffentlichen Gemeinderatssitzung am Dienstagabend in Leinfelden-Echterdingen sein.

Denn am 10. Februar wird sich der Verkehrsausschuss des Verbands Region Stuttgart mit dem S-Bahn-Takt nach Filderstadt befassen. Die Verbandsverwaltung schlägt vor, von Mitte Dezember an, in den Hauptverkehrszeiten einen 15-Minuten-Takt nach Bernhausen einzuführen. Bisher fährt nur alle halbe Stunde eine S-Bahn dort hinaus. „Diese Entscheidung hätte auch Konsequenzen für uns“, erklärte Bürgermeisterin Eva Noller am Mittwoch in Leinfelden-Echterdingen den Fraktionen am Rande einer Sitzung, in der es eigentlich um den Haushalt der Kommune ging.

Der Fahrplan würde durcheinandergebracht

Der Fahrplan der S-Bahnen, die nach Leinfelden-Echterdingen fahren, würde so durcheinandergebracht. „Wir haben ja bereits vier S-Bahnen pro Stunde“, sagte sie. Die S2 und die S3 fahren die Kommune im Stolpertakt von zehn beziehungsweise 20 Minuten an. Dieser Takt würde sich dann jeweils zu den Hauptverkehrszeiten in einen 15-Minuten-Takt verändern. Vier Mal am Tag stehe dieser Wandel im Fahrplan dann an. Zu den Hauptverkehrszeiten würden auch nicht mehr zwei Linien nach Leinfelden-Echterdingen fahren, sondern nur noch die S2, die ja bekanntlich bis nach Filderstadt fährt. „Die Pendler hätten so eine viel größere Unsicherheit“, sagte Noller. „Wir sehen das als einen Nachteil an.“

Die Bürgermeisterin hat nun vorschlagen, auch für Filderstadt eine weitere S-Bahn-Linie und einen S2/S3-Stolpertakt einzurichten. Die Freien Wähler/FDP unterstützten in der Sitzung diese Idee, während die Grünen gerade im Berufsverkehr einen Viertel-Stunden-Takt als besser bewerteten, als einen Stolpertakt.

Das Problem an dieser Idee ist, dass im Tunnel vom Flughafen nach Bernhausen über ein großes Stück nur eingleisig gefahren werden kann. Fest steht bereits: Auch im Zuge von Stuttgart 21 ist eine Ausdünnung des S-Bahn-Angebotes nach Leinfelden-Echterdingen durch einen Viertelstundentakt wahrscheinlich. Auch dann wird wohl nur noch eine S-Bahn in diese Kommune rollen.