Busparade auf der Messepiazza aus Anlass der 25-Jahr-Jubiläums der Integration der regionalen Busverkehre in den VVS Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Die Busverkehre in der Region Stuttgart transportieren täglich so viele Menschen wie die S-Bahn. Das unterstreicht die Bedeutung, die eher noch wachsen wird, meint unser Redakteur Thomas Durchdenwald.

Stuttgart - Es hätte nicht der Leistungsschau auf der Messepiazza bedurft, um zu erkennen: Auch wenn Hersteller noch zu wenig Busse mit umweltfreundlichen Antriebsarten anbieten, was OB Kuhn zurecht beklagt, gibt es einen Trend zum Bus – nicht nur im Fern-, sondern mittlerweile auch im Nahverkehr.

Ergänzung zu Massenverkehrsmitteln

Das liegt einerseits daran, dass Schienenprojekte viel Zeit und viel Geld verschlingen, während Busse bestehende Infrastruktur, sprich Straßen, nutzen und schneller und flexibler einsetzbar sind. Gerade in der Fläche, aber auch in einer Großstadt wie Stuttgart ergänzen sie Massenverkehrsmittel wie S- und Stadtbahn und schließen Angebotslücken. So fährt die neue Linie X 1 nicht nur vom Cannstatter Wilhelmsplatz in die Innenstadt, sondern sie erschließt im Fünf-Minuten-Takt auch die City.

Busfahrer sind Mangelware

Doch es gibt auch Grenzen. Immer besteht die Gefahr, dass auch die Busse im Stau stecken. Nur wenn ihnen konsequent Vorfahrt eingeräumt wird, sind sie konkurrenzfähig gegenüber dem Individualverkehr und können ihre Zubringerfunktion zur S-Bahn pünktlich erfüllen.

Und wie schwer Angebote zu etablieren sind, die über die örtliche Feinverteilung hinausgehen, zeigt der bisher mäßige Erfolg der regionalen Expressbusse. Hinzu kommen nach den neuen Ausschreibungen Übergangsprobleme wie jetzt in Esslingen. Und ein Problem gibt es auch im modernsten und innovativsten Bus: die Personalgewinnung. Busfahrer sind Mangelware.