Die Wagen der Strohgäubahn sollen erst wieder Ende September unterhalb des Wohngebiets Hälde fahren. Foto: factum/

Wegen Verzögerung der Bauarbeiten fährt die Bahn erst wieder Ende September nach Heimerdingen.

Strohgäu - Es ist ein großes Loch – die Gleise enden kurz davor. Auf der Baustelle zwischen dem Schlosspark und dem Gebiet Hälde in Hemmingen entsteht ein Tunnel unter der Trasse der Strohgäubahn. Der Tunnel wird später fertig als geplant – von drei Wochen ist die Rede. Das heißt, der Ersatzverkehr mit Bussen wird auch zu Schuljahresbeginn noch laufen.

Lange Lieferzeit für Betonteile

Mit der Unterführung sollen Fußgänger und Radfahrer schneller von der Hälde zum Bahnhof kommen. Ursprünglich war vorgesehen, die Arbeiten während der Sommerferien zu erledigen – sodass die Bahn Anfang September wieder hätte fahren können. Doch damit wird es nichts. Schon jetzt steht fest, dass die Bahn erst wieder Ende September zwischen Schwieberdingen und Heimerdingen fahren kann. „Die Baufirma hat uns mitgeteilt“, berichtet die Hemminger Ortsbaumeisterin Sonja Widmann, „dass die Betonfertigteile nicht rechtzeitig geliefert werden.“

Trotz der Ferien habe sie an diesem Dienstag einen Besprechungstermin mit dem Bauleiter. Es sei keine Alternative gewesen, so Sonja Widmann, das Bauverfahren zu ändern und anstatt der Montage der Betonfertigteile die Wände, den Boden und die Decke der geplanten Unterführung klassisch vor Ort zu verschalen und mit Beton zu gießen. Jetzt muss abgewartet werden, wie es weitergeht.

Ersatzbus steht bereit

Die Württembergische Eisenbahngesellschaft (WEG) in Waiblingen hat einen Ersatzverkehr mit Bussen zwischen den Haltestellen Schwieberdingen und Ditzingen-Heimerdingen eingerichtet. In Schwieberdingen wartet der Bus, bis die Fahrgäste von der Bahn in den Bus umgestiegen sind. In Hemmingen gibt es die Bushaltestellen „Hälde“ und „Rathaus“.

Mit einem Bus könne man „nicht annähernd so viele Menschen“ transportieren wie mit einer Bahn, räumt der WEG-Chef Horst Windeisen ein, „es ist eine Einschränkung.“ In Hemmingen auf dem WEG-Betriebshof stehe aber immer ein zusätzlicher Bus und der Betriebsleiter als dessen Fahrer auf Abruf bereit. „Es sind viele Schüler“, sagt Windeisen, „das wird nicht ganz reibungslos gehen.“ Wenn die Busfahrer merkten, dass ein Bus für die Menge der Schüler nicht reiche, würden sie den Standortleiter in Hemmingen anfunken – und dieser sofort mit dem zweiten Bus losfahren. Die WEG mache den Ersatzverkehr nicht zum ersten Mal.

Die Museumsbahn fährt anders

Von der Streckensperrung betroffen ist auch der Feurige Elias. Der Museumszug der Gesellschaft zur Erhaltung von Schienenfahrzeugen (GES) sollte wieder am Sonntag, 8. September, zwischen Korntal und Weissach fahren – kann das nun aber nicht. Die GES bietet an diesem Tag eine Alternative an: Von Korntal nach Weil der Stadt. Wer normalerweise mit der S-Bahn fährt, kann diese Strecke ganz anders kennenlernen: in historischen Wagen, mit einer Dampflok – und langsamer.