Passagiere warten in der Abflughalle des Beiruter Flughafens. Mehrere Länder haben jüngst ihre Staatsangehörigen aufgefordert, den Libanon zu verlassen. Foto: dpa/Marwan Naamani

Die Bundesregierung weist die mit einer Ausreise aus dem Libanon zögernden Deutschen auf die Konsequenzen hin. Notfalls seien sie auf sich allein gestellt.

Das Auswärtige Amt hat die trotz Ausreiseaufrufen im Libanon befindlichen Deutschen davor gewarnt, dass sich die Lage noch verschärfen könnte. In einem sogenannten Landsleutebrief sei die Aufforderung zur dringenden und unverzüglichen Ausreise erneut ergangen, teilte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes in Berlin mit. 

Wer trotzdem dort bleibe, werde gegebenenfalls „einen längeren Zeitraum im Krisengebiet auf sich selbst gestellt sein“. „Die Botschaft hat dringend dazu aufgerufen, sich für diesen Fall ausreichend mit Nahrungsmitteln, Wasser, Medikamenten und Bargeld für mehrere Wochen einzudecken“, so die Sprecherin weiter. Auf einer Krisenvorsorgeliste waren am Anfang der Woche noch 2100 deutsche Staatsbürger im Libanon registriert.

Eine Evakuierung ist nicht kostenlos

Die Deutsche Botschaft wies die Deutschen darauf hin, dass der Ausfall von Flügen, die temporäre Schließung des Flughafens oder ein Stopp anderer Ausreisemöglichkeiten nicht automatisch sofort eine Evakuierung auslöse. Diese werde jedenfalls nicht problemlos sein. 

„Eine Abholung von zu Hause ist nicht möglich, auch bei einer Evakuierung müssen Sie selbstständig zum genannten Abreiseort kommen. Die Teilnahme an einer Evakuierung ist nicht kostenlos. Alle Visumserfordernisse bleiben bestehen, eine Mitnahme ist nur mit vollständigen und gültigen Reisedokumenten möglich“, wurde demnach erklärt.

Eine Evakuierung könne eine Reise von mehreren Tage sein. Es dürfe nur sehr wenig Gepäck pro Person mitgenommen werden, viel weniger als bei einem normalen Flug. Haustiere könnten nicht mitgenommen werden. Es hieß auch: „Wir rufen daher nochmals dringend zur eigenständigen Ausreise auf, solange diese Möglichkeit noch besteht – auch wenn dafür Umwege oder teurere Flugverbindungen in Kauf genommen werden müssen.“