der Sulzbachsee: Begehrt bei Ausflüglern und Naturfreunden Foto: Archiv

Runder Tisch diskutiert die Zukunft des Sulzbachsees.

Schönaich/Steinenbronn - „Der Erholungsdruck nimmt immer mehr zu und die Menschen entdecken auch den Sulzbachsee immer mehr.“ Darin waren sich alle Beteiligten einig beim Runden Tisch, der an diesem Dienstag stattfand. „Diesen Zulauf der Menschen gilt es im Einklang mit den ökologischen Interessen zu steuern“, so Martin Wuttke, zuständiger Umweltdezernent und stellvertretender Landrat. „Gerade weil wir die Natur in dem Bereich schützen wollen, müssen wir die Angebote am und um den See so gestalten, dass sensible Bereiche geschützt sind.“

Der Runde Tisch wurde als Videokonferenz durchgeführt. Die Teilnehmerzahl war auf 30 Personen begrenzt worden, um eine Diskussion zu ermöglichen. Eingeladen waren Vertreter der benachbarten Kommunen, aus Forst und Naturschutz, seitens des Wasserverbands Aich, der Jäger und Angler sowie aus der Bürgerschaft. Bei letzteren erfolgte die Auswahl per Zufall aus den Mailadressen, die bei der Online-Umfrage angegeben wurden, heißt es in einer Pressemitteilung.

Viele Ideen für die Nutzung

Seitens des Landkreises wurden verschiedene Ideen vorgestellt, mit denen das Gebiet um das Hochwasserrückhaltebecken Sulzbach als Naherholungsraum so naturnah wie möglich erhalten wird. „Dennoch soll er ein Angebot für alle sein, ein Gewinn für die Region und ein attraktives Ziel vor der eigenen Haustür“, so Martin Wuttke. Man müsse so auch die Chance nutzen, ein Bewusstsein für die Schätze in der eigenen Heimat zu schaffen – denn nach wie vor gelte, dass „man schützt, was man kennt und liebt. Wir wollen gemeinsam etwas schaffen, und dabei nichts zerstören.“ Als mögliche Ideen vorgestellt wurden eine neue Beschilderung und Sitzgelegenheiten, interaktive Spielstationen für Kinder und Beobachtungsstationen sowie barrierefreie Zugänge. Für eine verstärkte Einbindung des Elements Wasser gibt es Ideen wie einen Steg oder auch eine Aussichtsplattform.

Naturschützer haben dennoch Sorgen

Diesen Ideen stehen Bedenken gegenüber, dass jegliche Aufwertung negative Folgen hätte. Man habe einen herrlichen Platz, der schön sei, wie er ist. Das gelte es zu erhalten, denn alles, was man brauche, sei bereits da. Dem Wunsch nach einer Lenkung der Besucherströme stehen die Sorgen der Naturschützer gegenüber. Ergebnis des Abends war, dass man seitens der Landkreisverwaltung mit den Anrainerkommunen ins Gespräch gehen möchte. „Wir werden im Gespräch mit den Bürgermeistern dort klären, wie die Vorstellungen der Gemeinden zum Sulzbachsee aussehen“, teilt das Landratsamt mit.

Von Mitte März bis Mitte April hatte die Kreisbehörde eine Online-Umfrage durchgeführt, bei der Rückmeldung zu einer möglichen „freizeittouristischen Aufwertung am Sulzbachsee“ gegeben werden konnte. 638 Rückmeldungen gingen ein, insbesondere die Idee einer Brücke stand stark in der Kritik. Einen detaillierteren Ergebnisbericht gibt es unter www.mitmachen-kreisbb.de. (red)