Hat erst kürzlich das Ditzinger Rathaus gestürmt: Die Gesellschaft Titzo. Foto: Simon Granville

Bei den Narrenzünften und Karnevalsvereinen der Region Leonberg stehen in den kommenden Wochen einige närrische Termine an. Eine Übersicht.

Erst machte ihnen die Coronapandemie einen Strich durch die Rechnung, im Frühjahr des vergangenen Jahres blieb den Narren angesichts schauriger Kriegsnachrichten aus der Ukraine vielerorts endgültig das Lachen im Halse stecken. Gleich zwei Jahre hintereinander ist die Fasnet im Ländle ausgefallen – das erste Mal seit dem Golfkrieg 1991. Und auch für die großen Umzüge in diesem Jahr war man bei der Weiler Narrenzunft AHA zunächst nur vorsichtig optimistisch. „Wir versuchen, einiges noch ein wenig hinauszuzögern, falls doch noch was kommt“, hatte der Vorsitzender Frank Gann noch bei der Fasnetseröffnung im November gesagt.

Inzwischen rücken die typischen Fasnetstermine aber immer näher, die große Vorfreude ist jetzt mehr als berechtigt. Vielerorts wurden die Masken bereits abgestaubt, die neuen Hexen und Narren in die Ränge der Zünfte aufgenommen. Bis zu den großen Umzügen stehen noch einige Termine auf dem Plan.

Weil der Stadt

In der Keplerstadt feiern die einzelnen Gruppen, neben den großen Zunft-, Musiker- und Hexenbällen, auch ihre eigenen Veranstaltungen. Am Freitag, 13. Januar, klopfen die Steckentäler um 19.30 Uhr am Calwer Tor, um beim Klisterius Primus um Einlass zu bitten. Eine halbe Stunde später werden am Narrenbrunnen die Geister geweckt. Am 27. Januar taufen die Schellenteufel ihre Neulinge und die Weiler Clowns rühren die Farbe an. Am 28. Januar um 18.30 Uhr findet die traditionelle Narrenmesse in der Kirche St. Peter und Paul statt.

Am Sonntag, den 12. Februar, beginnt um 14 Uhr der Narrensprung. Zunftmeister Daniel Kadasch übernimmt dann mit seinem Siebener-Rat die Regentschaft über die Stadt. Die Narrete Sitzung auf dem Rathaus wird am 16. Februar, dem Schmotzigen Donnerstag, abgehalten. Der große Umzug ist am 19. Februar, bevor die Saison mit der Verbrennung auf dem Speidelsberg in der Nacht vom 21. auf den 22. Februar ihr Ende nimmt.

Neben den Veranstaltungen im Heimatort fahren die Weil der Städter Narren in den kommenden Wochen auch mehrfach in andere Kommunen aus und besuchen dort befreundete Zünfte, beispielsweise nach Bildechingen, einem Stadtteil von Horb am Neckar oder Aldingen im Landkreis Tuttlingen. Auch das Narrenblatt ist in Arbeit und soll laut Narrenzunft in der vierten Kalenderwoche erscheinen.

Leonberg, Renningen, Rutesheim und Weissach

Die Weiler Fasnet mag eine der größten in der Region sein, aber auch anderswo wird die närrische Zeit gebührend gefeiert. Die Gebersheimer Leicha-Hexa, die sich 2010 gegründet haben, feiern ihr erstes Jubiläum mit Schnapszahl nach zwei Jahren coronabedingter Verspätung am 20. Januar. In Leonberg findet der Rathaussturm mit Guggenmusiktreffen am Sonntag, 12. Februar auf dem Marktplatz statt. Die Prunksitzung ist für den 18. Februar geplant.

Noch früher dran ist man in Renningen, dort findet der Rathaussturm mit anschließender Prunksitzung der Schlüsselgesellschaft bereits am 4. Februar statt. Am 18. Februar steigt in Renningen dann noch die Faschingsparty.

In Rutesheim stürmen die Gumpa Hexa das Rathaus am 16. Februar. Die Flachter Strudelbachhexen veranstalten am Nachmittag des 21. Januars nicht nur eine Kinderfaschingsparty, sondern feiern abends auch die Hexennacht in der Strudelbachhalle. Der Wimsheimer Carnevalverein Hurrassel plant seinen Rathaussturm für den 18. Februar.

Strohgäu

Der Frohe Faschingsclub Gerlingen feiert ein ganzes närrisches Wochenende, das am 27. Januar mit dem Maskentanz-Spaßturnier in der Stadthalle beginnt. Am 28. Januar um 15.01 Uhr wird der Narrenbaum auf dem Rathausplatz aufgestellt, am Sonntag folgt schließlich der große Umzug durch die Innenstadt. Die Ditzinger Gesellschaft Titzo hat ihr hiesiges Rathaus schon gestürmt, feiert die restliche Fasnet aber mit zahlreichen Besuchen anderer Vereine und einer Rosenmontagsparty in der Stadthalle am 20. Februar. Die Hemminger Strohgäunarren stürmen das Rathaus am 28. Januar.

Die zahlreichen Faschings- und Narrenvereine besuchen sich in den kommenden Wochen außerdem mehrfach gegenseitig – so sind die Heimsheimer Schleglerhexen beispielsweise zu Gast beim Umzug in Gerlingen. Für einen Großteil der Narren ist außerdem der Leonberger Pferdemarkt beliebter Treffpunkt – dort nehmen einige Vereine am Umzug teil und besuchen die alljährliche Pferdemarktparty der Leonberger Waldhexen.