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Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und der Beamtenbund machen im Südwesten vor der dritten Tarifrunde im öffentlichen Dienst in der kommenden Woche mobil.

Stuttgart - Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und der Beamtenbund machen im Südwesten vor der dritten Tarifrunde im öffentlichen Dienst in der kommenden Woche mobil. Mit Warnstreiks und Kundgebungen wollen sie den Druck auf die Tarifgemeinschaft deutscher Länder erhöhen, bei den Gesprächen am 14./15. Februar in Potsdam ein Angebot vorzulegen.

"Dann haben wir die letzte Chance in freien Verhandlungen eine Lösung zu erreichen", sagte Verdi-Vizelandeschefin Dagmar Schorsch-Brandt am Donnerstag in Stuttgart. Ohne Fortschritt in den Gesprächen könnte es zu einer Urabstimmung über einen unbefristeten Arbeitskampf kommen.

Die Tarifverhandlungen betreffen bundesweit 700.000 Beschäftigte, davon 70.000 im Südwesten. Der Beamtenbund will erreichen, dass der Abschluss zeit- und inhaltsgleich auf die bundesweit 1,25 Millionen Beamten bei Ländern und Kommunen - davon 214.000 zwischen Main und Bodensee - übertragen wird. Dabei berufen sich die Staatsdiener auf entsprechende Ankündigungen von Ministerpräsident Günter Oettinger (CDU). Unter den Beamten im Südwesten sind sehr viele Lehrer und Polizisten. Bei den Kommunen sind vor allem Feuerwehrleute verbeamtet. Verdi und Beamtenbund fordern acht Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 200 Euro mehr im Monat.

Der Beamtenbund ruft für den 11. Februar zu einer Kundgebung in Stuttgart auf, zu der er 3000 Menschen erwartet. Verdi plant neben vielen Warnstreiks für den kommenden Freitag eine Demonstration ebenfalls in Stuttgart und rechnet mit mehr als 1000 Teilnehmern.

Die Warnstreiks beginnen in Freiburg. Dort ruft Verdi zu vorübergehenden Arbeitsniederlegungen etwa in der Universität, im Regierungspräsidium und in Heimsonderschulen auf. Weitere Schwerpunkte sind Ulm, Mannheim, Karlsruhe und Stuttgart.

Verdi und Beamtenbund machen geltend, dass der öffentliche Dienst schon seit Jahren der Einkommensentwicklung in der Wirtschaft hinterher hinke. Deshalb werde es immer schwieriger, qualifizierte Mitarbeiter zu finden.