So schön ist es in Köpenick. Foto: mauritius

Künftig tingelt der VfB Stuttgart durch die zweite Liga. Wenn es zum Auswärtsspiel nach Berlin geht, dann hört man eine von Nina Hagen gesungene Vereinshymne. Heute: Berlin.

Stuttgart - Berlin, Berlin, wir fahren nach . . . Ostberlin! Vorerst nicht ins Olympiastadion, aber immerhin in die größte reine Fußballarena der Hauptstadt namens Stadion an der Alten Försterei. Nach Köpenick also. Dort ist man schon fast am größten einer mit Seen gesegneten Stadt, dem Müggelsee, wo die DDR noch ein bisschen DDR sein darf – idyllisch und manchmal auch nackig. Gehört alles zum Bezirk Treptow-Köpenick, wo eine gute alte Freundin wohnt. Verrückte Künstlerin, von der ich mir mal den Molecule Man, ein 30 Meter hohes Kunstwerk von Jonathan Borofsky, aus nächster Nähe zeigen lassen musste, was bedeutet: von einer morschen Nussschale aus, denn die Installation steht mitten in der Spree. Leider, leider war es letzten Sommer zu heiß für eine Tour mit dem neuen Schlauchboot . . . und wir waren viel mit dem Fahrrad unterwegs. Ohne Helm natürlich, denn mit – nee, das geht nun wirklich nicht in Berlin.

Ohne  Helm, aber mit offenem Visier

Über die „Eisernen“ muss man sagen, dass die ohne Helm, aber mit offenem Visier spielen. Der Kultverein hat eine Fankultur, die von der kämpfenden Arbeiterklasse geprägt ist. Mit Fangesängen à la „Stuttgart ist viel schöner als Berlin“ sollte man sich schon in den gentrifizierten, verwestlichten und verweichlichten Bezirken, erst recht in den noch echten Gegenden zurückhalten, weil es sonst von der Berliner Schnauze was geben könnte. Außerdem: Die Vereinshymne „Eisern Union“ wurde 1998 von Nina Hagen eingesungen: „Hart sind die Zeiten und hart ist das Team. . . “