Am Kohlmarkt gibt es auch Cafés. . . Foto: StZ

Künftig tingelt der VfB Stuttgart durch die zweite Liga. Wenn es zum Auswärtsspiel nach Braunschweig geht, ist man zu Gast in der lebenswertesten Stadt Niedersachsens.

Stuttgart - Gibt es ein größeres Kompliment für eine Stadt, als zu sagen, dass das Umland besonders schön ist? Na ja, vielleicht noch jenes, dass das Beste an einer Stadt die Autobahn nach München ist. Nun wollen wir aber nicht ungerecht sein. Was Braunschweig betrifft: Neben der Nähe zu Elm und Harz, der weiten Felder und Wälder und so beschaulicher Weiler wie Volzum, Lucklum oder Hötzum mit ihrem Zonenrandgebietscharme – die Stadt hat was. Nicht nur einen Dom und einen Löwen, Heinrich hieß er, sondern im Gegensatz zu Stuttgart ein richtiges Rad- und Wasserwegenetz.

Man kann auf der Oker sogar mitten durch die Stadt oder um sie herum paddeln und danach an der Okercabana in einer Grünfläche chillen, die ihren Namen wahrlich verdient: Bürgerpark. Ganz ohne Wut, denn die fortschrittsgläubige Forschungsstadt Braunschweig hat seit 1960 einen Durchgangsbahnhof und war auch schneller als Berlin mit der Wiedererrichtung ihres Schlosses. Dessen Neubau dient seit 2007 ebenso als Museum wie als Konsumtempel namens Schloss-Arkaden mit so ortstypischen Boutiquen wie H&M, Deichmann oder Benetton. Dies dürfte VfB-Fans als prägnanter Cityteil hinter Fußgängerzone und Bohlweg schon bekannt sein.

Denn wir erinnern uns: Der Traditionsverein Eintracht Braunschweig, immerhin DFB-Gründungsmitglied und lange Zeit eine Größe in der Bundesliga, hatte es nach seinem Absturz 1985 für die Saison 2013/14 ja noch mal ins Oberhaus geschafft. So gesehen kann man zu Gast in Braunschweig vom Feeling her fast das Gefühl haben, erstklassig zu sein. Willkommen also in der lebenswertesten Stadt Niedersachsens, denn was, bitteschön, hat Hannover oder gar Wolfsburg zu bieten?