Die Drachenlochbrücke ist ein meisterliches Bauwerk, das sich ästhetisch in die Alblandschaft einfügt. Nach der Eröffnung 1937 war sie zunächst in beiden Richtungen befahrbar. Foto: Landesmedienzentrum Baden-Württemberg/Robert Bothner

Der Albaufstieg der A8 ist ein Engpass im bundesdeutschen Autobahnnetz, aber zugleich ein ganz besonderer Streckenabschnitt: er ist ein Denkmal. Und seine Tage sind gezählt.

Mühlhausen im Täle - Ein leiser Fluch entfährt dem ansonsten eher besonnenen Autofahrer: Gerade eben ging es noch zügig auf der sechsspurigen Autobahn mit dem Kürzel „A 8“ bergan, von Stuttgart kommend Richtung Ulm. Doch plötzlich stockt der Verkehr kurz nach dem Tunnel bei Gruibingen im Kreis Göppingen und vor der Ausfahrt Mühlhausen im Täle. Dort verengt sich die die Trasse, die zu den wichtigsten Süd-Nord-Nord-Süd-Verbindungen der Republik zählt, auf zwei Fahrspuren ohne Seitenstreifen. Einer engen Rechtskurve wegen gilt plötzlich Tempo 60, im Stop-and-go, so ahnt der Lenker aus Erfahrung, wird er weiterzuckeln am Albaufstieg, eingeklemmt zwischen Leitplanken, Stützmauern und Lastkraftwagen. Rund 200 Höhenmeter sind auf diese Weise auf dem Weg nach München und in Urlaubsgefilde wie Österreich oder Bella Italia, Slowenien oder Kroatien noch zu überwinden auf der 6,4 Kilometer langen Etappe bis Hohenstadt, ehe die Trasse sich wieder weitet. Das kurze Stück kann dauern.