Philipp Hodak startet beim Ermer-Cup in Stuttgart Foto: Baumann

Er ist erst 14 Jahre alt, gilt aber als großes Talent im Fechten. An diesem Wochenende startet Philipp Hodak als einer der Jüngsten beim renommierten Ermer-Cup in der Stuttgarter Scharrena. Jetzt muss er noch die Nerven behalten.

Stuttgart - Es war nur eine kurze Einheit. Philipp Hodak klappt seine schwarze Edelstahl-Maske nach unten. Als er sie abnimmt, perlt ihm dennoch der Schweiß von der Stirn. Es ist immer ziemlich warm unter der Maske, aber es ist auch die nervliche Anspannung, die den Athleten zum Schwitzen bringt. Dem Fechter vom PSV Stuttgart bleiben noch zwei Trainingseinheiten vor seinem Start an diesem Samstag in der Stuttgarter Scharrena beim Adolf-Ermer-Cup.

Er sammelt gerade seine ersten Erfahrungen als A-Jugendlicher, sein Trainer Michael Kühner spricht von einer Schnuppersaison. Philipp Hodak ist 14, die meisten seiner Konkurrenten sind ein oder zwei Jahre älter. Diese Streuung in einem Alter, in dem viele Jugendliche schnell wachsen, führt zu manch ungleichem Duell. Auch Hodak ist zuletzt in die Höhe geschossen, 1,85 m ist er jetzt groß. „Da muss man sich erst wieder im Körper zurechtfinden“, sagt der Teenager.

Eigentlich ist die Scharrena für ihn vertrautes Terrain. „Doch vom Heimvorteil spürst du auf der Bahn nicht viel“, sagt er. Auf der 14 Meter langen und 1,5 Meter breiten Planche ist man letztlich allein mit seinem Gegner und den eigenen Nerven. Fechten ist zu 70 Prozent Kopfsache. Hier gilt es jetzt die Tipps von Trainer Kühner umzusetzen, die mentale Schwäche, die ihn immer wieder packt, erst gar nicht aufkommen zu lassen. „Er verfügt über eine ausgezeichnete Technik und ist ein intelligenter Fechter“, sagt Kühner. Für 2015 wünscht er seinem Schützling jetzt eine durchgängige Stabilität.

Philipp Hodak fasziniert beim Fechten diese Mischung aus Koordination, Athletik und Konzentration. Große Ziele zu formulieren, ist aber nicht die Sache des gebürtigen Kroaten, der einen deutschen Pass hat. Im vergangenen Jahr erreichte er beim Ermer-Cup die Runde der letzten 64. „Jetzt würde ich gerne den Schritt unter die 32 machen“, sagt er. In der württembergischen Rangliste belegt er Platz fünf. Zuletzt trainierte er viel mit dem älteren Teamkollegen Jan Marco Amrein, der am vergangenen gen Wochenende Württembergischer Juniorenmeister wurde. „Er gibt mir gute Tipps und ich schaue mir seine guten Aktionen ab“, sagt Philipp Hodak.

Trotzdem bleibt die neue Runde eine Art Wundertüte. Diesen Sommer legt er die Mittlere Reife ab und er weiß noch nicht so recht, wie er das Lernen mit dem Sport vereinbaren soll. „Mit diesem Problem haben unsere Leistungsfechter fast alle zu kämpfen“, sagt Kühner. Einige seiner Topathleten hat er deshalb schon an das Fechtinternat in Bonn ziehen lassen müssen – darunter auch Salvatore Morina, der 2014 das Turnier in der Scharrena gewonnen hat. Philipp Hodak hingegen zieht es nicht in die Fremde. Er will beim PSV seinen Weg gehen.