Zwischen Schulstraße, Jägerstraße und Rosenstraße soll eine Fläche bebaut werden. Foto: mel

An vielen Stellen in Schönaich soll in den kommenden Jahren gebaut werden, darunter auch zwischen Schulstraße und Rosenstraße. Dort könnten sogar die ersten Tiny Häuser entstehen.

Die Gemeinde Schönaich treibt die Nachverdichtung im Ort voran: Auf der Fläche zwischen Schulstraße, Jägerstraße und Rosenstraße werden bald zwei Mehrfamilienhäuser und möglicherweise zwei Tiny Häuser entstehen – es wären die ersten ihrer Art in Schönaich.

 

Wer beim Frischmarkt Knittel in die Rosenstraße in Schönaich einbiegt, der stößt nach wenigen Schritten auf ein Haus gegenüber eines Beauty Studios, das in naher Zukunft abgerissen werden soll. Hinter dem Gebäude erstreckt sich nämlich eine 2400 Quadratmeter große Fläche, die bebaut werden soll. Von der Straße ist sie nur schwer einsehbar. Das Haus zur Straße hin ist das einzige Gebäude, das dem Boden gleich gemacht wird, damit eine Zufahrt zum Gelände gebaut werden kann. Dahinter befinden sich lediglich ein paar Schuppen, der Rest ist Grünfläche.

Dort soll Wohnraum für bis zu 30 Personen entstehen

In Zukunft sollen dort 15 bis 20 Wohnungen für bis zu 30 Personen entstehen. Ein privater Investor ist auch bereits gefunden: Es handele sich um eine Bauherrengemeinschaft, bestehend aus den Eigentümern der Grundstücke, informiert die Verwaltung. Anstelle der zwei Tiny Häuser könne laut dem Bebauungsplan auch ein Einfamilienhaus gebaut werden – ob in dem Ort also bald zwei der minimalistischen Häuser stehen werden, ist noch nicht endgültig entschieden. Einen genauen Baubeginn gibt es noch nicht. Die Bauherrengemeinschaft wolle aber so schnell wie möglich einen Bauantrag stellen, schreibt die Verwaltung.

Dieses Gebäude samt Schuppen soll abgerissen werden. Foto: mel

Mit einer Gegenstimme wurde der Bebauungsplan in der vergangenen Sitzung des Gemeinderates beschlossen. Die Gegenstimme aus den Reihen der Grünen hing mit der Gestaltung der Gebäude zusammen: Der Bebauungsplan lässt nämlich nun auch Flachdächer zu, obwohl zunächst nur Satteldächer vorgesehen waren, was auf den Widerspruch von Gemeinderätin Silvia Leippold stieß. Die Entscheidung zugunsten von Flachdächern wurde getroffen, um einerseits Dachbegrünung zu ermöglichen und andererseits die Gebäudehöhe niedriger zu halten. So werden nun sowohl das Gebäude zur Straße hin als auch das in zweiter Reihe mit Flachdach geplant. Ersteres wird zwei Vollgeschosse mit Dachgeschoss haben, zweiteres wird drei Vollgeschosse haben. Die zwei Tiny Häuser könnten laut der jetzigen Planung im Nordosten des Gebietes aufgestellt werden.

Das Gebiet zwischen Rosenstraße, Jägerstraße und Schulstraße ist jedoch nicht das einzige, das die Gemeinde Schönaich in nächster Zeit im Sinne der Nachverdichtung bebauen will. Laut dem Ortsentwicklungsplan gibt es in der Gemeinde rund drei Hektar Fläche an Baulücken, die entwickelt werden können – eine Priorität für die Verwaltung. Neben dem kürzlich beschlossenen Bebauungsplan, gibt es also noch einige weitere Gebiete, in denen in Zukunft Veränderungen anstehen werden.

Dammweg, Stachus, Im Vogelsang, Honeywell: Schönaich hat viel zu tun

So hat die Gemeinde beispielsweise für die Fläche an der Ringstraße und am Dammweg einen neuen Bebauungsplan aufgestellt. Auf dem 5200 Quadratmeter großen Areal soll neuer Wohnraum für rund 200 Menschen entstehen. Ein weiteres Projekt entsteht am Kreisverkehr am „Stachus“. Der Bebauungsplan für dieses Gebiet soll Ende des Jahres in Kraft treten. Auf dem Grundstück am Kreisverkehr sollen vier Gebäude entstehen. Das Gebiet gehört zum einen Teil Bauwerk Wohnbau aus Leonberg und zum anderen Teil der BB Wohnbau der Immobilienunternehmerin Bärbel Bahr mit Sitz in Holzgerlingen. Die ersten Planungen für zwei der Grundstücke sehen circa 43 barrierefreie Wohnungen vor. Auch Tiefgaragenplätze soll es geben.

Auch auf der Fläche „Im Volgesang“ sollen neben einem Lidl-Supermarkt ein Wohn- und Geschäftshaus entstehen. Und zuletzt wird in den nächsten Jahren auch noch einiges im Zentrum von Schönaich passieren: Dort steht nämlich seit zwei Jahren das Honeywell-Areal leer. Auf dem 2,3 Hektar großen Gelände, das die Böblinger Baugesellschaft gekauft hat, wird nach jetzigen Plänen eine neue Ortsmitte entstehen – Wohnungen, Geschäfte und Gastronomie sollen Leben ins Zentrum bringen.